EUFOOT - The Identity Effect of Europeanised Lifeworlds: Becoming European through Football?

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:EUFOOT - Der Identitätseffekt europäisierter Lebenswelten: Europäisch werden durch Fussball?
Leiter des Projekts:Niemann, Arne (Universität Mainz / Institut für Politikwissenschaft, Tel.: +49(0)6131 3925486, arne.niemann at uni-mainz.de); Brand, Alexander (Hochschule Rhein-Waal / Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Tel.: +49(0)2821 80673603, Alexander.Brand at hochschule-rhein-waal.de)
Mitarbeiter:Weber, Regina (Hochschule Rhein-Waal / Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, regina.weber at hochschule-rhein-waal.de); Koch, Florian (Universität Mainz / Institut für Politikwissenschaft, koflorian at uni-mainz.de)
Forschungseinrichtung:Universität Mainz / Institut für Politikwissenschaft ; Hochschule Rhein-Waal / Fakultät Gesellschaft und Ökonomie
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Englisch
Projektlaufzeit:06/2018 - 12/2022
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020180600068
Quelle:Projektmeldung

Ziel

Fußball zu verfolgen und Fan einer Mannschaft zu sein ist eine alltägliche, lebensweltliche und anscheinend unpolitische Aktivität und hat als solche in der Forschung zur Herausbildung einer Europäischen Identität noch kaum Aufmerksamkeit erfahren. Gleichzeitig denken aber gemäß aktueller Umfragen mehr als drei Viertel der europäischen Fußballfans und eine robuste Mehrheit aller Europäer, dass Fußball die Europäer verbindet. Europäisierte Spielermärkte könnten hierzu ebenso beitragen wie europaweite Wettbewerbe und governance-Strukturen im Fußball. Dieses Desiderat aufgreifend untersucht das Projekt, inwieweit eine Europäisierung der Wahrnehmung und Identitäten von Fußballfans stattgefunden hat. Dabei verstehen wir all jene als Fans, die Interesse daran bekunden, regelmäßig oder gelegentlich ein Fußballteam zu verfolgen, sei es durch passives Zuschauen oder aktive Unterstützung. Diese Definition schließt Fernsehzuschauer und gelegentliche bzw. regelmäßige Stadionbesucher ebenso ein wie organisierte Unterstützer oder so genannte Ultras.Dabei begegnen wir den methodischen Herausforderungen der Identitätsforschung mit einem multi-methodischen Vorgehen, welches es uns erlaubt, generalisierbare Aussagen zu treffen. Wir kombinieren vergleichende Methoden (drei Blöcke mit je vier Paarvergleichen) mit einer Triangulation von Daten, die mithilfe von Diskursanalyse, Umfrageforschung und Interviews gewonnen werden, um die zentrale Frage zu beantworten, in welchem Ausmaß die Identitäten europäischer Fußballfans europäisiert sind. Den Grad der Europäisierung bestimmen wir an zwei analytischen Dimensionen: Bezugsräume/ Referenzrahmen und Wahrnehmungsmuster hinsichtlich Zugehörigkeitsgemeinschaft. Unsere Hypothese ist, dass die Europäisierung von Bezugsräumen/Referenzrahmen und Zugehörigkeitsgemeinschaften dann wahrscheinlicher ist, wenn (A) ein Fußballverein regelmäßig an europäischen Wettbewerben teilnimmt, (B) eine Liga erheblich europäisiert ist und (C) die jeweilige Öffentlichkeit grundsätzlich europafreundlich ist.Diese europäisierten Identifikationsmuster, die im Kontext lebensweltlicher Aktivitäten entstehen und wachsen, sind sowohl von wissenschaftlicher als auch politischer Relevanz. Identitätsbildung in alltäglichen (anscheinend unpolitischen), transnationalen Kontexten ist nach wie vor nicht ausreichend erforscht, insbesondere im Hinblick auf ihre politisch bedeutsamen Implikationen. Zudem sind Fußballfans sehr zahlreich und können mit Blick auf die Herausbildung einer europäischen Identität als hard case angesehen werden, da anzunehmen ist, dass sie sich stärker an lokalen und nationalen Traditionen orientieren. Sollte ihre Identität dennoch einen substantiellen Grad von Europäisierung aufweisen, so könnte dies auf eine (potentielle) Quelle des Zusammenhalts in Zeiten verschiedener europäischer Krisen hindeuten.

Ziel

The project aims to explore the importance of everyday/lifeworldly activities, i.e. football fandom and spectatorship, for the formation of a European identity. Research on European identity has thus far paid rather little attention to such lifeworldly, sport-related and supposedly non-political activities, which is rather astonishing as more than 76 percent of football supporters and more than 61 percent of the general European public think that football unites Europeans (FREE 2014). The project examines the extent to which a Europeanisation of football fans’ perceptions and identities has taken place in times of Europeanised player markets, competitions and football governance structures. In this, our definition of “fandom” includes all persons who articulate an interest in following a football team, be it occasionally or on a regular basis, passively watching or actively following a team (TV spectators, casual stadium goers, organised supporters, self-styled ultràs etc.).
We seek to overcome methodological hurdles in identity-related research and make generalisable inferences by using a multi-method approach. The combination of comparative analysis (three sets of four paired comparisons) and triangulation of data obtained through discourse analysis, survey research and in-depth interviews is to allow us to answer the following main question: to what extent are identities of football fans across Europe “Europeanised”? We propose two main analytic dimensions in which the degree of Europeanisation is to be ascertained: frames of reference and communities of belonging. Any such Europeanised patterns of identification which were nurtured in a lifeworldly context of activities are of both scientific and political relevance. Identity-formation in everyday (supposedly non-political) transboundary contexts is still under-researched, in particular as regards politically salient implications. In addition, as football fans/spectators are very numerous, and given that they are presumed to be informed by rather local and national traditions (i.e. constituting a ‘hard’ case), discovering a substantial degree of Europeanised identities among them could point to a (potential) source of cohesion at times of various European crises.
(DFG- Projektnummer 386268084)