Ziel

Bei Selektionsentscheidungen (z. B. zur Kaderzugehörigkeit) werden in der Sportpraxis neben objektiven Daten häufig auch Trainerurteile herangezogen. Obwohl die Expertise von Trainern nicht unterschätzt werden sollte, ist gerade bei Selektionsentscheidungen die mögliche Subjektivität des Urteils nicht zu vernachlässigen (z. B. aufgrund von Urteilsverzerrungen).

Planung

Der DVV hat für die Selektionen der C-/D-Kader hat eine umfangreiche Testbatterie entwickelt. Neben beispielsweise motorischen Tests werden auch psychologische Leistungsfaktoren über eine teilstandardisierte Eindrucksbildung während der 4-tägigen Sichtungen (z. B. zu Umgang mit Misserfolg oder Einsatz) erfasst. Im Projekt soll in Anlehnung an den Act Frequency-Ansatz ein Fragebogen zur beobachtungsbasierten Erhebung leistungsrelevanten Verhaltens entwickelt werden. Beim Act Frequency-Ansatz werden - anders als bei klassischen Persönlichkeitsfragebögen - in einem mehrstufigen Prozess (Experteninterviews, Reduzierung, kommunikative Validierung) konkrete, beobachtbare Verhaltensweisen für die einzelnen psychologischen Leistungskomponenten generiert. Der Fragebogen soll bei einer ökonomischen Erfassung die psychologischen Selektionskriterien objektivieren und die Übereinstimmung der Trainerurteile verbessern. Da die späteren Anwender in an dem Konstruktionsprozess beteiligt sind, ist von einer hohen Akzeptanz auszugehen.
06/16 Vorbereitung/Organisation
07-10/16 Trainerbefragung
08-10/16 Fragebogenentwicklung
11/16 Erhebung
01-02/17 Auswertung/Evaluation
03-06/17 Fragebogenoptimierung

Ergebnisse

Der Verband erhält ein objektiviertes sportartspezifisches Bewertungsinstrument psychologischer Leistungsfaktoren zur Talentselektion im Nachwuchsleistungsbereich. Dieses kann verbandsweit im Beachvolleyball und Hallenvolleyball eingesetzt werden. Die in den Selektionsprozess eingebundenen Trainer werden im Rahmen von Fortbildungen in die Verwendung eingeführt und bei den anstehenden Kadersichtungen unterstützt.