Kraftasymmetrie der Beinstrecker: Neuronale oder muskuläre Ursachen?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Alt, Wilfried Werner (Universität Stuttgart / Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, Tel.: 0711 68563186, wilfried.alt at sport.uni-stuttgart.de)
Mitarbeiter:Bollinger, Robert (Universität Stuttgart / Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, Tel.: 0711 68560344, robert.bollinger at inspo.uni-stuttgart.de)
Forschungseinrichtung:Universität Stuttgart / Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070708/16-17)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2016 - 03/2017
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020160500048
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Aus Kohortenstudien geht hervor, dass ein gestörtes Seitenverhältnis der Beinkraftfähigkeit einen internen Risikofaktor für Belastungsschäden der unteren Extremität darstellt. Die zugrunde liegenden Ursachen derartiger Kraftasymmetrien sind bislang wenig erforscht. Damit steht die Theoriebildung bezüglich der Wirksamkeit präventiver Intervention gänzlich aus. Das vorliegende Forschungsvorhaben zielt darauf ab, diesen Missstand zu beheben, indem die neuronalen und muskulären Ursachen von asymmetrischen Kraftfähigkeiten am Beispiel der unteren Extremität ganzheitlich analysiert werden. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse sollen begründete Handlungsanweisungen für die Prävention und Rehabilitation im Spitzensport abgeleitet werden, durch deren Umsetzung der Gesundheitsstatus von Spitzenathleten/-innen angehoben werden kann. Dazu sollen sportartübergreifend Bundeskaderathleten/-innen unter Verwendung geeigneter Methoden untersucht werden.

Planung

Im geplanten Forschungsvorhaben sollen die relevanten neuronalen und muskulären Eigenschaften (Einflussgrößen) herausgearbeitet und beschrieben werden, durch die sich die Athleten/-innen mit einer Kraftasymmetrie der Knieflexoren/-extensoren (Zielgrößen) von nicht betroffenen Athleten/-innen unterscheiden. Die Untersuchung ist durch einen ersten explorativen Zugang und einen anschließenden analytischen Ansatz charakterisiert. Zunächst werden die muskulären Eigenschaften sowie die neuromuskuläre Funktion betroffener Athleten/-innen bilateral beschrieben. Auf diese Weise sollen Auffälligkeiten und mögliche Zusammenhänge zwischen Ziel- und Einflussgrößen identifiziert werden. Daraus werden Prüfhypothesen für den nachfolgenden, analytischen Ansatz generiert. Dieser besteht aus dem Vergleich der relevanten Merkmale mit einer Kontrollgruppe. Durch dieses Vorgehen soll das notwendige Hintergrundwissen über die Zusammenhänge der zugrunde liegenden Mechanismen bereitgestellt werden, das die theoretische Grundlage für die Gestaltung adäquater Trainingsmaßnahmen bildet.

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Projektes sollen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften und auf internationalen und nationalen Kongressen vorgestellt werden. Sie finden über die speziellen Kooperationspartner des Forschungs- und Serviceverbundes Leistungssport direkt Eingang in die Trainingssteuerung im langfristigen Leistungsaufbau und zur Prophylaxe von Verletzungen. Des Weiteren sollen die Forschungserkenntnisse in Traineraus- und –fortbildungen der Spitzenverbände und Informationsveranstaltungen des Olympiastützpunktes Stuttgart integriert werden.