Gewaltphänomene im (Amateur-)Fußball

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kinzig, Jörg (Universität Tübingen / Juristische Fakultät / Institut für Kriminologie, Tel.: 07071 29-72549, joerg.kinzig at jura.uni-tuebingen.de)
Mitarbeiter:Vester, Thaya (Universität Tübingen / Juristische Fakultät / Institut für Kriminologie, Tel.: 07071 29-72017, taya.vester at uni-tuebingen.de)
Kooperationspartner des Projekts:Thiel, Ansgar (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft)
Forschungseinrichtung:Universität Tübingen / Juristische Fakultät / Institut für Kriminologie
Finanzierung:Deutscher Fußball-Bund
Kooperationspartner:Württembergischer Fußballverband ; Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2011 - 03/2018
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020130600132
Quelle:http://www.jura.uni-tuebingen.de/einrichtungen/ifk/forschung/fussball

Zusammenfassung

Das Institut für Kriminologie führt gemeinsam mit dem Württembergischen Fußballverband (wfv) und mit Unterstützung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) eine Pilotstudie zum Thema „Gewaltphänomene im (Amateur-)Fußball“ durch.
Allerorts wird über eine Zunahme der Quantität und Qualität von Gewalthandlungen im Fußballsport, insbesondere im Amateurbereich, berichtet. Die Studie soll – zunächst für den Bereich des Württembergischen Fußballverbands – klären, inwieweit sich die Häufigkeit gewalttätiger Verhaltensweisen (im Hell- und Dunkelfeld) in den letzten Jahren verändert hat, ob es typische Erscheinungsformen von Gewalt im Fußball (im Hinblick auf Ursachen und Motivlagen) gibt und wie sich die Reaktionsformen auf Gewalt im Fußball (informelle Lösungsstrategien, sportinterne Sanktionen durch Vereins- und Verbandsstrafen bis zur Ahndung durch die staatliche Strafjustiz) gestalten.
Im Rahmen der Untersuchung sollen vor allem kriminologisch relevante Faktoren von Tätern und Opfern (insbesondere Alter, Geschlecht, ethnische und regionale Herkunft, „Professionalisierungsgrad“ der Schiedsrichter und Spieler, „Organisationsform“ der Zuschauer, Sicherheitsgefühl der Spielakteure) im Mittelpunkt stehen.
Daran anschließend werden bestehende Präventionskonzepte, insbesondere die Änderungen bei der Spielaufsicht durch den wfv ab der Spielzeit 2010/2011 sowie das Konzept „wfv für Toleranz und Fairness – gegen Gewalt“, näher beleuchtet und auf ihr Präventionspotential hin untersucht.
Hierfür werden sämtliche Sportgerichtsurteile der Spielzeiten 2009/2010 und 2010/2011 ausgewertet, die schwere Vergehen (Spielsperren ab 3 Monaten) beinhalten sowie unabhängig vom Strafmaß alle Spielabbrüche und tätliche Angriffe auf Schiedsrichter.
Zusätzlich wurde im Winter 2011 auf dem kompletten wfv-Verbandsgebiet eine Befragung der württembergischen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter durchgeführt. Die Unparteiischen wurden unter anderem zu ihrem persönlichen Sicherheitsgefühl und ihrem Meldeverhalten bezüglich von Gewaltvorkommnissen befragt. Insgesamt liegen Informationen über 2602 Schiedsrichter vor.
In den Jahren 2016/2017 wurde die Schiedsrichterbefragung wiederholt, wodurch erstmals Längsschnittdaten zum Sicherheitsgefühl von Unparteiischen vorliegen. Diese Ergebnisse werden im Sommer 2018 publiziert.
Im Rahmen der Forschungssynthese sollen Evaluationen zu präventiven Projekten und Maßnahmen systematisch aufbereitet und hinsichtlich deren Aussagekraft zur Wirksamkeit der Maßnahmen untersucht werden.