Extrazelluläre Veränderungen der Marker im Energiestoffwechsel und von Zellschädigungen bei chronischem Kompartmentsyndrom

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Lohrer, Heinz (Sportmedizinisches Institut Frankfurt am Main , Tel.: 069 6780-0933 , lohrer at smi-frankfurt.de)
Mitarbeiter:Nauck, Tanja; Horn, Tobias
Forschungseinrichtung:Sportmedizinisches Institut Frankfurt am Main
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070117/09) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2009 - 12/2010
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020080300083
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

I Vorhabensziel: Das funktionelle Kompartmentsyndrom ist einer der häufigsten Sportschäden. Die bisher eingesetzten Methoden zur Diagnostik des funktionellen Kompartmentsyndroms sind in ihrer Validität und Reproduzierbarkeit nicht ausreichend. Eine Diagnostik des chronischen Kompartmentsyndroms mit der Technik der Mikrodialyse ist bisher nicht beschrieben. Ziel ist anhand der eingesetzten Microdialyse nähere Informationen über einen womoglich veränderten Muskelstoffwechsel innerhalb des betroffenen Muskelkompartmens zu erhalten und die Microdialyse als Diagnostikmittel des chronischen Kompartmentsyndroms einzusetzen. II Arbeitsplanung: An 20 Probanden (10 Probanden mit einem chronischen Kompartmentsyndrom und 10 Probanden, die als Kontrollprobanden fungieren) soll eine Microdialyse durchgeführt werden. Dazu wird beim liegenden Probanden zunächst sonographisch die zu punktierenden Kompartments visualisiert und die Eintrittsstelle für die Mikrodialysesonden markiert. Unter sterilen Kautelen erfolgte sodann die Punktion des tiefen medialen oder lateralen Unteschenkelkompartments mit einer Führungskanüle (54 x 1,4 mm), durch die anschließend eine Mikrodialysesonde eingebracht wurde (Abb. 1a, 1b). Die anschließende Untersuchung erfolgte über einen Zeitraum von 60-80 Minuten. Dabei wurden die Proben in zehnminütigen Abständen gewonnen. Danach wurden die Mikrodialysesonden wieder entfernt und die Punktionsstellen mit sterilen Pflastern versorgt. Anschließend wurde der Patient einer kontrollierten Laufbelastung unterzogen, bis ihn der typische Schmerz an der dorsomedialen oder anterolateralen Tibiakante zum Belastungsabbruch zwang. Das Punktions- und Messprocedere wurde sodann entsprechend wiederholt. Die Auswertung der Dialysate erfolgt im Pharmakologischen Institut für Naturwissenschaftler der Universität Frankfurt am Main (Prof. Klein). Als Marker des Energiestoffwechsels wurden dabei die Konzentrationen von Glukose und Laktat, als Marker einer möglichen Zellschädigung (Muskel) Glycerin und als Mediator des Schmerzreizes das Glutamat bestimmt. Diese Metabolite werden mit Hilfe eines Mikroanalysators aus kleinen Probemengen (10-20 µL) bestimmt. In einem ersten Schritt wurden die Mittelwerte und die entsprechenden Standardabweichungen zu den jeweiligen Untersuchungszeitpunkten, bezogen auf die zu analysierenden Metabolite, errechnet und im Verlauf grafisch dargestellt. In einem weiteren Schritt erfolgte eine intraindividuelle Relativierung der jeweiligen Messwerte. Dabei wurden jeweils die zwei bis drei initialen Messwerte ("Peak") unmittelbar nach der Belastung auf den mittleren Ruhewert vor der Belastung ("Rest") bezogen und als Prozentwert (Peak/Rest*100) über die Zahl der Probanden gemittelt. Gemittelte Messwerte nach Belastung in der Erholungsphase nach dem initialen Gipfel ("Recovery“) wurden daneben auf den mittleren Ruhewert vor der Belastung ("Rest") bezogen und als Prozentwert (Recovery/Rest*100) über die Zahl der Probanden gemittelt.Die Differenzen der prozentualen Unterschiede zwischen der Kompartmentgruppe und der Kontrollgruppe wurden errechnet. III Geplante Ergebnisverwertung: Der Einsatz der Mikrodialyse soll einen diagnostischen Nutzen zur Erkennung eines chronischen Kompartmentsyndroms bringen.