Der Foot-Tapping Test: Beeinflussbarkeit leistungsphysiologischer Parameter durch die Applikation einer Kniebandage

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Braumann, Klaus-Michael (Universität Hamburg / Fachbereich Bewegungswissenschaft / Abteilung Sport- und Bewegungsmedizin)
Forschungseinrichtung:Universität Hamburg / Fachbereich Bewegungswissenschaft / Abteilung Sport- und Bewegungsmedizin
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020071200479
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Der Foot-Tapping Test (FTT) ist ein leistungsdiagnostisches Verfahren, bei dem abhängig von Untersuchungszeitraum und analysierten Parametern die Überprüfung von koordinativen Fähigkeiten, zyklischer Schnelligkeit sowie anaerober Leistungsfähigkeit im Vordergrund steht. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Einfluss einer Bandagenapplikation beim FTT nach spezifischer Vorbelastung (Ohne / Sprint / Ausdauer) zu untersuchen. Methodik: 25 männliche Probanden aus dem Spielsportbereich (Alter:23,4±3,9 Jahre; Größe: 182,3±7,2 cm; KG: 81,9±8,1 kg; BMI: 24,7±2,7 kg/m2; Körperfett: 16,2±4,6 %; Trainingsumfang: 7,2±2,5 Std./Wo.) führten nach standardisierten Vorbelastungen auf dem Laufband (Ohne: Aufwärmen bei 5km/h, Steigung 2 %, 5min.; Sprint: 22 km/h, Steigung 7,5 %, Abbruch bei Erschöpfung; Ausdauer: Geschwindigkeit V(65% VO2max), Steigung 2%, 30 min.) einen 15 Sek. FTT auf einer Kraftmessplatte mit und ohne Bandage in randomisierter Reihenfolge durch. Ergebnisse: Im Vergleich zur Situation ohne Bandage (oB) erhöhte sich mit Bandage (mB) nur nach o.g. Sprintvorbelastung der Abfall der Regressionsgeraden (als Funktion der Tapping Frequenzen) signifikant (oB: -0,06±0,03; mB: -0,08±0,04; p=0,041). Auch die Peak-Frequenz (oB: 5,22±1,1; mB: 5,52±0,8; p=0,019) und der Fatigue Index (Verhältnis des höchsten zum geringsten 2,5 Sek. Kontakt-Frequenz-Mittel) (oB: 16,3±7,2; mB: 18,9±6,0; p=0,037) unterschieden sich nur im Rahmen der Sprintvorbelastung signifikant. Nach der Sprintbelastung waren außerdem innerhalb der ersten 2,5 Sek. die erzielten Werte für Kontaktanzahl (oB: 12,4±2,5; mB: 13,3±1,9; p=0,035) und –frequenz (oB: 5,04±1,01; mB: 5,35±0,79; p=0,025) mit applizierter Bandage signifikant größer. In den Testsituationen ohne Vorbelastung und mit Ausdauervorbelastung führte die Applikation einer Bandage nicht zu signifikant unterschiedlichen Ergebnissen. Schlussfolgerungen: Nur nach starker Belastung und damit einhergehender neuromuskulärer Ermüdung zeigt sich ein leistungsfördernder Einfluss durch Bandagenapplikation. Ursache hierfür könnte die in diesem Zustand bedeutsamere Verminderung endogener koordinativ-propriozeptiver Informationen sein, welche erst die Basis für Kompensationsmechanismen mit Bandage durch Rekrutierung zusätzlicher umliegender propriozeptiver Strukturen darstellt. Folglich ist davon auszugehen, dass leistungssteigernde Effekte durch die Applikation einer Bandage eher in Sportarten mit hohen Intensitäten erwartet werden können.