Umfeldmanagement im Schweizer Spitzensport

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gubelmann, Hanspeter (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich / Institut für Bewegungswissenschaften und Sport, gubelmann at move.biol.ethz.ch)
Mitarbeiter:Murer, Kurt (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich / Institut für Bewegungswissenschaften und Sport / FB Bewegungs- und Trainingslehre/Didaktik )
Forschungseinrichtung:Eidgenössische Technische Hochschule Zürich / Institut für Bewegungswissenschaften und Sport
Finanzierung:Schweiz / Bundesamt für Sport ; Schweiz / Eidgenössische Sportkommission ; Eidgenössisches Département für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:05/2007 - 04/2008
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020070600306
Quelle:FORIS-Datenbank

Zusammenfassung

Komplexe Bedingungen im Umfeld des Spitzensportlers und weiterhin steigende Anforderungen auch im Spitzenbereich des Nachwuchs-Leistungssportes erschweren oft eine zufriedenstellende und ganzheitliche Betreuung unserer AthletInnen. Am Beispiel des frühzeitigen Karriereabbruchs (Dropout-Problematik) wird deutlich, welche Bedeutung u.a. dem psychosozialen Umfeld für die Entwicklung eines talentierten Nachwuchsathleten zukommt. Weltsportereignisse wie jüngst die Olympischen Spiele in Athen lassen erkennen, dass selbst sehr erfahrene und mitunter auch erfolgreiche Schweizer AthletInnen zusätzliche Anliegen und offene Wünsche hinsichtlich einer Optimierung ihres Umfeldes äussern. Die Sichtung wissenschaftlicher Literatur zeigt, dass einerseits eine beachtliche Anzahl Einzelbefunde zu wichtigen Aspekten der Umfeldbetreuung im Schweizer Spitzensport vorliegen, andererseits aber breit abgestützte, aktuelle und der Komplexität des Themas angepasste Studien fehlen. Ein markantes Schwergewicht an primär psychosozialen Forschungsansätzen sowie die Erkenntnis, dass bedeutsame wissenschaftliche Erkenntnisse bis heute teilweise nicht veröffentlicht wurden, lassen einen beachtlichen Forschungsbedarf erkennen. Das geplante Projekt sucht Antworten zu folgenden drei Hauptfragestellungen: 1. Wie steht es um die Verbreitung gewünschter Optimierungsmassnahmen? Genauer: Welches sind Aspekte im Umfeld des Schweizer Spitzensportes, die tatsächlich einer Verbesserung bedürfen? 2. Wie ist es um die Dringlichkeit (Relevanz) dieser Verbesserungswünsche bestellt? Konkret: Für wie wichtig halten die AthletInnen eine entsprechende Veränderung in ihrem Umfeld? 3. Welche Spezifität ist im Athletenurteil erkennbar? Beispiele: Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede? Unterscheiden sich "Rookies" von den "Arrivierten" hinsichtlich ihrer Präferenzen? Hinsichtlich der Resultate ist zu erwarten, dass aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen (u.a. Leistungsniveau, Professionalität, Laufbahndauer, Geschlecht, regionale Herkunft etc.) unterschiedliche Antwortmuster erkennbar werden, welche eine differenziertere Betrachtung des Untersuchungsgegenstands erlauben und als Leitidee für die Konzeption entsprechend angepasster und optimierter Massnahmen in der Umfeldbetreuung der Athletinnen und Athleten werden. Ziel des vorliegenden Projektes ist, den verschiedenen Akteuren (Trainer, Betreuer, Athleten) im Schweizer Spitzensport und ihren Partnern (Verbände, Swiss Olympic) spezifisches Wissen zur Umfeldoptimierung bereitzustellen, welches letztlich einen wesentlichen Beitrag zur besseren "Verträglichkeit" des Spitzensportes - insbesondere zugunsten des Nachwuchsleistungssportes - leisten wird. Geplant ist eine schriftliche Vollerhebung unter Berücksichtigung aller AthletInnen, die zum Zeitpunkt der Erhebung im Besitz einer so genannten Swiss Olympic Card - vormals SOV-AusweisträgerInnen - sind. Es handelt sich um eine Querschnittuntersuchung, die sich an ein für derartige Evaluationsstudien typisches zweidimensional-deskriptives Auswertungsraster - Häufigkeit vs. Dringlichkeit der Veränderung - (vgl. Schmid & Gubelmann 2001) anlehnt. Das Befragungsinstrument (Fragebogen) stützt sich inhaltlich primär auf Vorgaben, wie sie in Studien zu den Angeboten an Deutschen Olympiastützpunkten entwickelt wurden und/oder im Leitfaden für Karrieremanagement von Swiss Olympic aufgeführt sind.