Multidimensionale und komplexe Analyse kinematischer, dynamischer und elektromyographischer Daten im Jahresverlauf im Leistungsrudern (Skull, männlich)

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Wick, Ditmar (Universität Potsdam / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft, Tel.: 0331 9771121, wick at rz.uni-potsdam.de )
Mitarbeiter:Krüger, Tom; Vogel, Ralf
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Institut für Sportwissenschaft / Arbeitsbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070706/07)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2007 - 12/2008
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020070600270
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Das beantragte Projekt konzentriert sich auf die Leistungssportforschung im internationalen Spitzensport. Aus diesem Grund soll im A–Kaderbereich der Skull-Nationalmannschaft (Männer) die Untersuchung realisiert werden. Die Sportler kommen aus den Olympiastützpunkten Potsdam, Ratzeburg, Rostock, Halle/S. und Berlin. Bisherige mehrdimensionale Untersuchungen bezogen sich auf das Ergometerrudern. Im beantragten Forschungsprojekt wird ausgehend von den vorliegenden Erkenntnissen zur Bewegungsstruktur (vgl. KRAKOR, KONRAD, GRABOW & VERDONK (1997a), KRAKOR, KONRAD, FREIWALD & STARISCHKA (1997b), KNICKER, BRÜNING und HARTMANN (1999), PANJKOTA & MUSIC (2005), FORTIN & ROBERTSON (1994), MOMBASSER & HASHTRUDI-ZAAD, 2005)) die Bewegungsstruktur im Wettkampfboot untersucht. Mögliche Defizite in der Bewegungsstruktur des Ruderschlages im Einer und in Mannschaftsbooten sollen identifiziert und durch Ableitung trainingsmethodischer Konsequenzen abgestellt werden. Die Objektivierung erfolg mit Verfahren der Kinemetrie, Dynamographie und der Elektromyographie. Aussagen zum Kraft-Zeit-Verlauf, Bewegungsgeschwindigkeiten des Athleten im Boot und der einzelnen Körperteile sowie die elektromyographische Beschreibung der Muskelaktivitäten wurden in der Literatur noch nicht beschrieben. Entsprechend wird auf das bewährte Messsystem der Dollkraftmessung im Messboot zurückgegriffen. Damit können drei-dimensional die auftretenden Kräfte während des Ruderschlags registriert werden.
Folgende Parameter werden erhoben:
maximale Dollenzugkräfte und Kraftanstiegsgeschwindigkeiten.
Mit Hilfe der Elektromyographie ist es möglich Aussagen darüber zu treffen, welche Muskeln in welcher Stärke aktiviert werden, wie sich einzelne Muskeln bei Ermüdung verhalten, welche Einflüsse während der Bewegung auf die Muskelansteuerung wirken und wie die einzelnen Muskeln während der Kontraktion zu einander in zeitlicher Beziehung (intermuskuläre Koordination) stehen. Folgende leistungsbestimmende Muskeln werden nach den Vorschlägen von KRAKOR, KONRAD, FREIWALD & STARISCHKA (1997b) mit einem 8–Kanal–EMG (BIOVISON®, Deutschland) abgeleitet: M. brachioradialis, M. biceps brachii, M. deltoideus, M. rectus abdomis, M. erector spinae, M. rectus femoris, M. biceps femoris, M. gastrocnemius.
Die technische Güte der Ruderbewegung wird videoanalytisch dokumentiert und kinemetrisch ausgewertet (SIMI–Motion V. 7.3). Über 2–dimensionale Hochfrequenz-aufnahmen (125 Hz) und softwaretechnische Bearbeitung am Computer ist es mög-lich, Körpergelenkwinkel, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverläufe von Kör-perteilen zu bestimmen. Bewegungsanalytisch können Qualitätsmerkmale beschrieben und verglichen sowie Korrekturhinweise gegeben werden.