Berufsfeld Trainer

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Digel, Helmut (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 07071 29-78424 , helmut.digel at uni-tuebingen.de); Thiel, Ansgar (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 07071 29-76411, ansgar.thiel at uni-tuebingen.de)
Mitarbeiter:Waigel, Sven (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 07071 29-72652, sven.waigel at uni-tuebingen.de); Schreiner, Robert (Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 07071 29-72652, robert.schreiner at uni-tuebingen.de)
Forschungseinrichtung:Universität Tübingen / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080914/06)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2006 - 03/2008
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020060500090
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

I. Vorhabensziel: Im Zusammenhang mit dem Beruf des Trainers im Spitzensport existiert eine Reihe von Problemen. Die Anstellung als Trainer scheint vielfach wenig dauerhaft zu sein, Zugangsvoraussetzungen, Rekrutierungswege und Karriereverläufe sind uneinheitlich, Tätigkeitsfelder und Aufgabenstellungen höchst unterschiedlich, die Bezahlung ist in vielen Bereichen vergleichsweise gering und die berufliche Handlungsautonomie in der Regel eingeschränkt. Nun stellt sich die Frage, in welchem Maße diese Situation verbessert werden kann, welche Merkmale stabilere Positionen von weniger stabilen unterscheiden und ob es überhaupt denkbar ist, den Trainerberuf in Zukunft so zu gestalten, dass er als ein für die „Besten der Besten“ attraktives und stabiles Tätigkeitsfeld etabliert werden kann. Mit Blick auf das Forschungsvorhaben lassen sich ganz konkret drei zentrale Fragestellungen formulieren: a) Wie sehen Tätigkeitsfeld, Anstellungs- und Arbeitsbedingungen von Trainern im olympischen Spitzensport aus? b) Unter welchen Bedingungen lässt sich der Beruf des Trainers im olympischen Spitzensport als dauerhafte und gut bezahlte Position mit einer dominanten Stellung etablieren? c) Wie sehen ideale Karrierewege von Trainern im Spitzensport aus? Um die zentralen Fragestellungen bearbeiten zu können, gilt es zunächst einen geeigneten theoretischen Zugang zu erarbeiten. Dieser umfasst erstens eine Analyse der prinzipiellen Möglichkeiten einer stabilen, dauerhaften und dominanten Verankerung des Trainerberufs im Spitzensport. Zweitens wird die Einbettung des Trainerberufs in die Arbeit gebenden Organisationen beleuchtet, um die organisationalen Bedingungen einer Anstellung von Trainern zu erfassen. Drittens werden typische Karriereverläufe von Trainern analysiert, um individuelle Aspekte zu berücksichtigen. Vor dem Hintergrund des theoretischen Zugangs ist es möglich, eine theoriegeleitete empirische Analyse zur Erfassung der Situation des Trainerberufs im Spitzensport und der Karrierewege in unterschiedlichen olympischen Sportarten mittels quantitativer und qualitativer Verfahren durchzuführen. II. Arbeitsplanung: 2006: An die eingehende Literatur- und Internetrecherche zum Thema schließt sich die Entwicklung des theoretischen Bezugsrahmens an. Um die geplante Dokumentenanalyse durchführen zu können, ist in diesem Zeitraum eine Materialsammlung durchzuführen, nachdem die zu analysierenden Dokumente festgelegt worden sind. Außerdem finden Expertengespräche statt, um erste Entwürfe für Interviewleitfäden und Fragebogen zu erstellen. Im Anschluss an diese sind die zu befragenden Trainer und Funktionäre bzw. Manager für die endgültige Stichprobe für die Fragebogenerhebung festzulegen. Parallel hierzu werden die Fragebogen fertig gestellt und an die zu befragenden Trainer bzw. Funktionäre / Manager versendet. 2007: Zu Jahresbeginn werden die Daten der ausgefüllten Fragebogen eingegeben sowie ausgewertet. Zur Vorbereitung der Interviews findet eine operative Kontaktaufnahme und Terminabsprache mit untersuchungsrelevanten Trainern bzw. Funktionären / Managern statt. Darauf folgend werden erste Interviews durchgeführt und diese im Anschluss transkribiert. Begleitend zur Transkription der Interviews werden die leitfadengestützten Interviews ausgewertet. 2008: Zu Beginn des Jahres wird sowohl die Durchführung der Interviews, als auch die Auswertung der qualitativen Daten beendet. Anschließend sind eine vergleichende Analyse der Interviews und eine fallspezifische Gesamtinterpretation durchzuführen. Des Weiteren ist eine vergleichende Analyse der Fallstudien mit den Ergebnissen der Fragebogenerhebung geplant. Der vergleichenden Interpretation der Ergebnisse folgt das Verfassen des Endberichts. III. Geplante Ergebnisverwertung: Die Forschungsergebnisse des Projekts lassen sich auf unterschiedlichster Ebene nutzen. Erstens ist es möglich, den Spitzensportorganisationen wichtige Informationen für ihre strategische Planung bereitzustellen. Dies insofern, als die konstitutiven Merkmale des Trainerberufs im deutschen Spitzensport umfassend beschrieben und des Weiteren die zentralen Probleme des Spitzentrainerberufs in Deutschland dargestellt werden. Zweitens soll das Projekt Beratungsleistungen für Vereine und Verbände zur Optimierung der Rahmenbedingungen der Trainertätigkeit in den Sportorganisationen ermöglichen, und zwar in den Bereichen Anstellungs- und Arbeitsbedingungen, Steuerung von Karriereverläufen sowie Reflexion und Weiterentwicklung von Hierarchiestrukturen und Kommunikationswegen. Drittens sollen die Projektergebnisse in Diskussionen über die Zugangsvoraussetzungen zum Trainerberuf münden, mit dem Ziel, Hinweise für die Strukturierung von Aus- und Fortbildung der Trainer in Deutschland und die Entwicklung eines Curriculums der Trainerausbildung zu geben. Im Hinblick auf die Traineroffensive des DOSB versteht sich das Projekt als Impulsgeber für eine Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen einer Professionalisierung des Trainerberufs, die Vereinheitlichung des Berufsbildes von Trainern, die Entwicklung von Qualitätsstandards für die Trainertätigkeit sowie die Steigerung der Attraktivität des Trainerberufs für begabten Nachwuchs.