Zusammenfassung

Die Lebenserwartung der Menschen ist in den Industrieländern im letzten Jahrhundert stark angestiegen und wird auch in Zukunft noch weiter steigen. Die Gruppe der über 80jährigen Personen ist daher bereits heute das am stärksten wachsende Segment unserer Bevölkerung (Statistisches Bundesamt, 2000). Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung, regelmäßige körperliche und geistige Aktivität sind wichtige Voraussetzungen für den Erhalt von Gesundheit und Lebensqualität im Alter und auch noch im hohen Alter (Heseker, 2001). Während sich die Ernährung jüngerer Senioren/innen kaum von der Ernährung der im Berufsleben stehenden Erwachsenen unterscheidet (Adolf et al., 1995), haben Untersuchungen gezeigt, dass im hohen Alter Appetit sowie Nahrungsaufnahme und auch körperliche Aktivitäten stark reduziert sind (Schlierf et al., 1996). Nicht selten ist eine unzureichende Bedarfsdeckung mit essentiellen Nährstoffen dann die unmittelbare Folge. Über die Prävalenz derartiger Nährstoffdefizite sowie deren gesundheitliche Auswirkungen liegen inzwischen erste Ergebnisse vor (Stehle et al., 2000; Schmid et al., 2001).
Während der überwiegende Anteil der Menschen mit dem Ende der Erwerbstätigkeit körperlich zunehmend inaktiv ist, kann beobachtet werden, dass eine kleine Gruppe von Senioren/innen sportlich noch äußerst aktiv ist und über ein beachtliches Leistungspotential verfügt. Über die Ernährungs- und Gesundheitssituation dieser Gruppe liegen bisher keine wissenschaftlichen Kenntnisse vor.
Die Studie stellt Leitfragen zu den Dimensionen Biographie / Herkunft, objektive und subjektive Gesundheit/ funktionelle Kapazität, demographische Situation, Zufriedenheit in bestimmten Bereichen, Bewältigungsstrategien, Ernährungsverhalten und sportliche Aktivität von älteren Menschen. Mittels der Leitfragen werden Hypothesen generiert, die Aussagen zu dem Einfluss dieser Dimensionen auf die Qualität des Alterns zulassen, die v. a. die Wechselwirkungen zwischen den Dimensionen und deren
gegenseitige Beeinflussung überprüfen.
* Untersuchung der Ernährungs- und Bewegungssituation sowie Sportbiografie und Leistungsfähigkeit sportlich aktiver Senioren/Innen und Vergleich mit den Daten der weniger aktiven Senioren.
* Welche Lebensfaktoren sind für den Erhalt der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bei aktiven Senioren entscheidend (psychosoziale Faktoren, Ernährung, Bewegung)?
* Welche persönlichen Einstellungen haben aktive und inaktive Senioren gegenüber körperlicher Aktivität?
* Welche Motivation / Lebenseinstellung liegt der sportlichen Aktivität sowie der Inaktivität beim älteren Menschen zugrunde?
* Welche weiteren Faktoren - neben Ernährung und Bewegung - halten den älteren Menschen gesund? Eruierung von psychosozialen Faktoren, wie glückliche Partnerschaft, erfüllte Hobbies, Erholungsfähigkeit (Entspannungsphasen), Problembewältigungsstrategien, Zufriedenheit mit sozialen Kontakten(Salutogenetischer Ansatz).