Anpassung des Skischuhes an die disziplinspezifischen Anforderungen des Buckelpistenskilaufs mittels Experiment und Computersimulation.

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Senner, Veit (Technische Universität München / Sportzentrum, Tel.: 089 289-24501, senner at sp.tum.de)
Forschungseinrichtung:Technische Universität München / Sportzentrum
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071566/04)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2004 - 12/2004
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020040200058
Quelle:Jahreserhebung

Zusammenfassung

Ziel dieser Computersimulation ist es, die abhängig vom verwendeten Skischuh im
Kniegelenk auftretenden Kräfte beim Überfahren von Buckeln zu berechnen.
Zu diesem Zweck soll mit Hilfe eines Expertenprogramms zur Simulation von
Mehrkörpersystemen ein (mathematisches) Modell des Skifahrers aufgebaut werden,
wobei das Kniegelenk selbst wiederum ein eigenes (sehr komplexes)
Mehrkörpersystem darstellt. Eingangsdaten für diese Vorwärtssimulation sind (1) die
im Feld an insgesamt 21 Probanden erhobenen Bewegungs- und Kraftdaten (2)
deren individuelle Werte für die Segmentlängen und -massen, (3) die exakten
Elastizitäts- und Dämpfungseigenschaften der verwendeten Skier und Skischuhe,
sowie - zur Vervollständigung des Bildes - (4) die bei allen Messfahrten der 21
Probanden erhobenen Muskelaktivitäten.
Die geplante Computermodellierung wird Einblick darüber geben können, welche
Auswirkungen die (im ersten Teil des Projekts nachgewiesenen) Änderungen in der
Fahrposition auf die Kniegelenksbelastungen der Fahrer haben. Dies ist aus zwei
Gründen sinnvoll und notwendig:
1. Die olympische Sportart Freestyle Buckelpiste steht immer wieder in der Kritik,
mit der Begründung, die Kniegelenkbelastungen seien zu hoch. Dies erschwert
- so die einhellige Aussage des Nationaltrainers und des Mannschaftsarztes-
die Talentsuche und Nachwuchsbildung. Zwar liegen aufgrund unserer
bisherigen Beobachtungen und Erkenntnisse keine Hinweise für dauerhafte
Überlastungen des Kniegelenks vor (die Blockbildung der Beine, sowie die
ständigen Beuge- und Streckbewegungen sind eher belastungsmindernde
Faktoren). Entgültigen Einblick wird aber erst eine biomechanische
Modellbildung ermöglichen, mit deren Hilfe Belastungen simuliert und berechnet
werden können.
2. Wie die vorliegende Untersuchung aufgezeigt hat, mag ein modifizierter
Skischuh zwar aus fahrtechnischen Gesichtspunkten Vorteile haben. Sollten
sich durch die Verwendung eines solchen Schuhes jedoch gleichzeitig Nachteile
für die Kniegelenksbelastungen der Athleten ergeben, dann müssten diese
Vorteile kritisch gesehen werden.