Zusammenfassung

Ziel des Projektes war es im Zuge einer Pilotevaluation erste von der Paderborner Arbeitsgruppe erstellte Internetseiten des Projektes spomedial zum Thema Neurophysiologie von Sportstudierenden der Universität Paderborn anhand individueller Erfahrungen bewerten zu lassen.
An der Untersuchung nahmen 32 Studierende teil. Sie arbeiteten 90 Minuten mit den erstellten Seiten. Die Untersuchung wurde in einem Poolraum durchgeführt, so dass jeder Teilnehmer einen PC zur Verfügung hatte.
Unter Einsatz eines ISO-Norm-Fragebogens wurden im Anschluss u. a. die Themenkomplexe Steuerbarkeit, Individualisierbarkeit, Lernförderlichkeit, Erwartungskonformität und die Bewertung der Inhalte evaluiert.

(Zwischen)Ergebnisse

Die Rahmenbedingungen für die Durchführung der Untersuchung sind als suboptimal zu bezeichnen, da sie mit einer Reihe technischer Problemen einher gingen. Die hier gemachten Erfahrungen werden als typische "erste Gehversuche" in Sachen multimedialer Lehrveranstaltung betrachtet, welche zeigen, dass noch eine Reihe technischer und didaktischer Probleme zu überwinden sind, ehe sich die neuen Lehrmedien tatsächlich in den Alltag der gesamten Hochschullandschaft etablieren werden. Die Untersuchung zeigt, dass derzeit nur eine geringe Anzahl von Sportstudierenden an der Universität Paderborn Erfahrungen im Umgang mit Lernprogrammen gesammelt hat. Lediglich zwei Personen haben bereits mit Lernprogrammen gearbeitet, während 66% (n=21) noch nie mit eben diesen in Kontakt gekommen sind. Im Zuge der Prüfstatistik hat diese Tatsache jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die gewonnenen Ergebnisse. Im Bezug auf die einzelnen Kategorien des ISO-Norm-Fragebogens wurden die Lehr-/Lernplattform spomedial von den Studierenden im Bereich gut bis sehr gut bewertet. - Der Hauptteil der Befragten hat spomedial als gut beherrschbar erfahren. - 88% der Befragten bewerten die Bedienbarkeit mit sehr gut bis gut. Dieses ist insofern wichtig, als dass die Akzeptanz von dem Schwierigkeitsgrad der Bedienbarkeit abhängt. - Das Kriterium der Erwartungskonformität ist von den befragten Studierenden mit sehr gut bewertet worden. Somit kann spomedial als eine Lehr-/Lernplattform charakterisiert werden, deren Dialogverhalten - Gestaltungskonformität, Rück- und Fehlermeldungen, Bedienbarkeit - den Erwartungen und Gewohnheiten des Lernenden entgegen kommt. Eine Diskussion mit den Studierenden brachte das Ergebnis, dass die Studierenden großen Wert auf die Integration von interaktiven Animationen/Simulationen sowie einen umfangreichen Pool an Übungsaufgaben legen, während eine Textlastigkeit als äußerst negativ herausgestellt wurde. Für die weitere Erstellung von Inhalten leitet sich somit ab, eine Vermittlung einfachen Faktenwissens zu vermeiden, d. h. interaktive Simulationen zu entwickeln, in denen die Lernenden eingreifen und erworbenes Wissen anwenden können und wo sie auf komplexe Entscheidungssituationen treffen, deren Lerntransfer - im Gegensatz zum einfachen Anklicken in Multiple-Choice-Fragen - von der einzelnen Übung zu dauerhaftem Lernen sehr hoch ist. Für den Einsatz von spomedial in die Lehre ergibt sich, dass nicht eine vollvirtuelle Variante der Lehr-/Lernplattform gewünscht wird. Es sollte eine teilvirtuelle Variante angestrebt werden, in der spomedial in Seminare/Veranstaltungen integriert sowie zur Vor- und Nachbereitung eben dieser genutzt werden kann. Zusammenfassend zeichnen die Ergebnisse einen positiven Trend für die Weiterentwicklung und Etablierung von spomedial in die sportmedizinische Lehre auf.