Belastung und Adaptation des humanen Knorpels beim Langstreckenlauf im Leistungs- und Hochleistungsbereich

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kersting, Uwe Gustav (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Wasser-, Winter- und Kampfsport, Tel.: 0221 4982-416, kersting at dshs-koeln.de)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Wasser-, Winter- und Kampfsport
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070110/01-02) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020020200088

Zusammenfassung

Zielstellung:
Hypothese: Über die Modulation der Gesamttrainingsbelastung durch die individuellen mechanischen Gegebenheiten des Bewegungsablaufs läßt sich prognostizieren, ob im Verlauf eines Leistungstrainings im Mittel- und Langstreckenlauf mit Überlastungsreaktionen des Gelenkknorpels der unteren Extremität zu rechnen ist.
Das methodische Vorgehen gliedert sich in vier Arbeitsschritte:
- Quantifizierung von Gelenkbelastungen im Knie- und Sprunggelenk beim Laufen
- Entwicklung eines Bildanalyseverfahrens zur Bestimmung der Knorpeldicke im Sprung-und Kniegelenk auf der Grundlage von Magnetresonanztomographieaufnahmen
- Kontrolle von Knorpelmetaboliten im Blut
- Formulierung einer Belastungs-Anpassungsrelation auf der Grundlage der Punkte 1 bis 3

Übersicht:
Im Langstreckenlauf ist; insbesondere im Leistungs- und Hochleistungstraining, von hohen mechanischen Belastungen des Gelenkknorpels in den unteren Extremitäten auszugehen. Dies wird deutlich durch epidemiologische Studien belegt. Bezüglich der durch diese hohen externen mechanischen Belastungen provozierten internen Beanspruchungen sind bisher keine konkreten Relationen formuliert. So zeigen die epidemiologischen Studien zwar einen hohen Prozentsatz an Läufern, die über Gelenkprobleme klagen, jedoch scheinen individuelle Faktoren eine bedeutende Rolle zu spielen.
In diesem Zusammenhang weisen aktuelle Veröffentlichungen aus dem Bereich der Biomechanik des Laufens darauf hin, daß die Bestimmung kinematischer und kinetischer Merkmale allein keine Rückschlüsse internen Belastungen ermöglicht. Vielmehr müssen die Verfahren erweitert werden im Sinne einer individuellen Bestimmung der auftretenden Belastung interner Strukturen. Dies kann in der Regel nur durch Modellberechnungen realisiert werden, da in vivo Messungen bei Athleten nicht realisierbar sind.
Neue medizinisch-diagnostische Verfahren erlauben einerseits die in vivo Beurteilung der Knorpeldicke und -zusammensetzung und andererseits die Bestimmung bestimmter Serumparameter, die Rückschlüsse auf die Knorpelqualität zulassen.
Die Verknüpfung dieser Methoden erlaubt es, physiologische und mechanische Parameter in Verbindung zu setzen und eindeutige Relationen aufzustellen.