Bewegung, Herzinsuffizienz und klinische Pharmakokinetik

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Koch, Horst Josef (Universität Regensburg / Universitätsklinikum / Abteilung Gerontopsychiatrie, Tel.: 0941 9411205); Raschka, Christoph
Forschungseinrichtung:Universität Regensburg / Universitätsklinikum / Abteilung Gerontopsychiatrie
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: -
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020000106669

Zusammenfassung

Die Pharmakokinetik wird durch biologische Faktoren wie Alter und Geschlecht, aber auch durch körperliche Aktivität sowie Störungen der Organfunktion beeinflußt. Für die Metabolisierung der Pharmaka durch Phase-I- und Phase-II-Reaktionen ist vor allem die Leber wichtig. Ganz entscheidend für die Elimination von Pharmaka oder deren hydrophile Metaboliten ist die Niere. Bei gestörter Nierenfunktion können die Kreatinin-Clearance oder alternativ auch das Serumkreatinin herangezogen werden, um die Dosis des Medikaments an die veränderte Ausscheidungskapazität anzupassen. Andere Eliminationswege wie die Ausscheidung über die Galle oder die Lunge treten eher in den Hintergrund, obwohl sie für Pharmaka wie Digitoxin bestimmend sein können. Die Herzinsuffizienz als Einflußfaktor wurde in der Praxis leider bisher wenig beachtet, kann aber im Einzelfall die Pharmakokinetik auf verschiedenen Ebenen verändern, was vor allem für Herzsportgruppen von Relevanz ist.

(Zwischen)Ergebnisse

Hauptsymptom der Herzinsuffizienz sind eine venöse Stauung und eine verminderte Organperfusion. Diese Symptome führen indirekt zu Veränderungen der Resorption von Pharmaka aus dem Magen-Darm-Trakt und dem Transport im Blut zu peripheren Kompartimenten. Neben dem hepatischen Metabolismus wird vor allem die renale Elimination durch den verminderten renalen Blutfluß bei Herzinsuffizienz bestimmt. Die verzögerte Resorption kann zu niedrigen, die verminderte Ausscheidungungskapazität und Verteilungsdysbalancen zu deutlich erhöhten Blutspiegeln führen, so dass eine engmaschige Kontrolle der Wirkung und ggf. der Plasmaspiegel bei Patienten mit Herzinsuffizienz, insbesondere bei Pharmaka mit geringer therapeutischer Breite, bei Herzsportpatienten sinnvoll ist. Simulationen von Blutspiegeln können hilfreich sein, den Verlauf von Konzentrationen bei wiederholter Gabe zu beurteilen.