Leistungsdiagnostik in den Sportspielen: Kurze Sprints mit Richtungsänderungen - Vergleich zwischen Handballspielern, Sprintern und Ausdauertrainierten

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Leyk, Dieter (Deutsche Sporthochschule Köln / Physiologisches Institut, Tel.: 0221 4982373, Leyk at hrz.dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Schirrmacher, Lars; Hoffmann, Uwe; Baum, Klaus
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Physiologisches Institut
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1998 - 06/2000
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020000106583

Zusammenfassung

Kennzeichnend für die Sportspiele sind u.a. kurze Sprints, plötzliche Richtungsänderungen, häufige Intensitätswechsel und unterschiedliche Laufbewegungen. Diese Belastungsmerkmale fehlen in den klassischen Routineverfahren (Feldstufentest, Laufbandergometrie, etc.), die häufig zu leistungsdiagnostischen Zwecken in den Sportspielen eingesetzt werden. In der vorliegenden Studie wird exemplarisch ein intervallartiger Sprinttest (über eine Kurzdistanz von 3 m) vorgestellt, in dem - in Anlehnung an das Sportspiel Handball - Richtungswechsel und Änderungen der Laufbewegungen (Vor-, Rück- und Seitwärts) durchgeführt wurden. Der Leistungstest bestand aus 5 Intervallen mit einer mittleren Belastungszeit von ca. 25 s. In 2 Testserien, die sich nur durch die Länge der Intervallpause (Test A: 60 s; Test B: 30 s) unterschieden, wurden 18 Handballer (HABA) aus 2 Spielklassen (Regionalliga/Verbandsliga) und jeweils 9 Sprint- (SP) und Ausdauertrainierte (AT) untersucht. Um die Ergebnisse des handballspezifischen Leistungstests mit einer Standardergometrie zu vergleichen, absolvierten alle Probanden zusätzlich einen Laufbandtest.

(Zwischen)Ergebnisse

Ergebnisse: 1) Zwischen handballspezifischen Leistungstests und Laufbandergometrie bestehen hinsichtlich der Laufleistung keine enge Korrelationen. Die Intervalltests scheinen die beiden Spielklassen der Handballer besser zu trennen. 2) Die Wiederholung der Sprintintervalle und die Länge der Intervallpause haben nur bei den SP und HABA signifikanten Einfluß auf die Laufleistung: Diese werden im Test B mit jedem Belastungsintervall langsamer, während die AT in allen Tests nahezu konstante Zeiten erreichen. 3) Die Pausendauer und Wiederholung beeinflussen außerdem die Herzfrequenz- und Laktatverläufe. Die Lakatwerte der SP und HABA liegen allerdings deutlich über den entsprechenden Werten der AT. Bei den Herzfrequenzen sind die größten Unterschiede in den Intervallpausen zu beobachten: Hier fallen besonders die im Vergleich zu den anderen Gruppen wesentlich geringeren Herzfrequenzen der AT auf. Schlußfolgerung: Der vorgestellte Leistungstest kann in Ergänzung zu den Routineverfahren weitere wichtige Informationen liefern, da eine Leistungsbeurteilung bei einer standardisierten handballtypischen Belastung möglich ist. Die Ergebnisse unterstreichen u.a. die Bedeutung einer hohen Glykolyserate und einer ausreichenden aeroben Kapazität bei kurzen intervallartigen Belastungen, die charakteristisch für Sportspiele sind.