Veränderungen echokardiographischer Kenngrößen während isometrischer Belastung beim Bankdrücken

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Leyk, Dieter; Raschka, Christoph (Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Sportmedizin / Sport in Prävention und Rehabilitation, Tel.: 069 79824559, Raschka at firemail.de)
Forschungseinrichtung:Universität Frankfurt am Main / Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaften / Institut für Sportwissenschaften / Arbeitsbereich Sportmedizin / Sport in Prävention und Rehabilitation
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2000 - 12/2000
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020000106509

Zusammenfassung

Das so genannte Bankdrücken gehört bei Kraftsportlern und auch im Fitnessbereich zu den weitverbreitetsten Übungen. Entsprechende Trainingsgeräte sind praktisch in allen Fitness-Studios, aber auch in vielen schulischen Sportgeräteanlagen zu finden. Das Bankdrücken fokusiert primär auf eine Kräftigung des M.pectoralis. Es werden aber auch der vordere Deltoidanteil und der Triceps stark beansprucht. Das Bankdrücken wird häufig mit sehr hohen Lasten durchgeführt. Verschiedene Kasuistiken lassen jedoch vermuten, dass besonders das Bankdrücken eine größere kardiale Gefährdung in sich birgt. Diese ernsten Zwischenfälle boten den Anlass, die spezielle hämodynamische Situation beim Bankdrücken näher zu beleuchten.

(Zwischen)Ergebnisse

In der vorliegenden Studie wurden 14 gesunde Sportstudenten (Durchschnittsalter 24,8 Jahre (sd = 2,3); Durchschnittsgröße 181,6 cm (sd = 5,4), Durchschnittsgewicht 77,3 kg (sd = 5,9)) echokardiographisch in Ruhe und während 30 s isometrischer Arbeit beim Bankdrücken mit einer Last von 10 kg und 20 kg untersucht. Mit dem M-Mode-Verfahren wurden die linksatrialen (LA), die linksventrikulären enddiastolischen (LVEDD) sowie endsystolischen Durchmesser (LVESD) bestimmt; der CW-Doppler wurde zur Bestimmung der maximalen systolischen pulmonalarteriellen Druckwerte (pRVsys) eingesetzt. Während der Kraftbelastungen kam es zu signifikanten LA- und LVEDD-Abnahmen: LA verringerte sich durchschnittlich von 32,4 (sd = 3,7) mm (Ruhe) auf 29,1 (sd = 2,7) mm (10 kg Last) und auf 27,6 (sd = 2,9) mm (20 kg Last). Der LVEDD sank von durchschnittlich 53,6 (sd = 4,2) mm (Ruhe) auf 51,4 (sd = 4,4) mm (10 kg Last) und auf 49,2 (sd = 5,1) mm (20 kg Last). Im Gegensatz dazu wurden keine signifikanten LVESD-Änderungen beobachtet. Die maximalen pRVsys stiegen signifikant von 16,5 (sd=5,9) mm Hg (Ruhe) auf 25,1 (sd = 8,4) mm Hg (10 kg Last) und auf 31,0 (sd = 10,8) mm Hg (20 kg Last). Während der 30 s umfassenden isometrischen Kraftbelastungen befanden sich LA, LVEDD und pRVsys noch im Grenzbereich der Messwerte für ein typisches Valsalva-Manöver, so dass für Gesunde keine zusätzliche kardiale Gefährdung vorliegen dürfte. Größere Gefahrenmomente beim Bankdrücken könnten aber durchaus für Patienten mit bisher nicht erkannter pulmonaler Hypertonie bestehen. Dies gilt besonders, wenn das Bankdrücken als dynamisches Krafttraining mit Maximallasten durchgeführt wird.