Die Schnelligkeitsausdauer in den Sportarten Leichtathletik und Handball in der sportlichen Vorbereitung auf den Wettkampf

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Lühnenschloß, Dagmar (Universität Magdeburg / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0391 6714726); Dierks, Bernd
Forschungseinrichtung:Universität Magdeburg / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Eigenfinanzierung; Olympiastützpunkt
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:09/1998 - 09/2000
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019980106037

Zusammenfassung

Forschungsziel ist es, trainings- und entwicklungsabhängige Veränderungen in der Schnelligkeitsausprägung infolge von Schnelligkeitsausdauerbelastungen bei jungen Leichtathleten und Handballspielern des OSP Magdeburg zu ermitteln und daraus resultierende Hinweise zur Trainingsgestaltung der Wettkampfvorbereitung zu erarbeiten. Teilziele sind hierbei, strukturelle Beziehungen der Schnelligkeitsausdauerfähigkeit zur elementaren und komplexen Schnelligkeit aufzuklären und Belastungswirkungen auszuweisen, um den Prozeß der sportlichen Vorbereitung auf den Wettkampf/Sportspiel zu effektivieren.
Forschungsdefizite resultieren aus den aktuellen Auffassungen, die die Erscheinungsformen der Schnelligkeit sowohl koordinativen, d.h. steuerabhängigen Leistungsvoraussetzungen wie auch energetisch determinierten zuordnen und die Eigenständigkeit der Schnelligkeit als konditionelle Fähigkeit in Frage stellen. Zur Bestimmung des Grundlagencharakters der Schnelligkeitsausdauer werden vorrangig endogene Leistungsvoraussetzungen (Kondition, Koordination, Technik, Taktik) in die Untersuchung einbezogen und operationalisiert. Die Stellung der Schnelligkeitsausdauer im Gesamtsystem energetischer Leistungsvoraussetzungen soll auf der Grundlage dieses Kontextes aufgeklärt werden. Folgende Hypothesen werden aufgegriffen:
Hypothese der relativen Eigenständigkeit der Schnelligkeitsausdauer im Konstrukt der konditionellen Fähigkeiten.
Die Schnelligkeitsausdauer ist im Konstrukt der Schnelligkeitsfähigkeiten eine relativ eigenständige Komponente mit sportart-, disziplin- und anforderungsspezifischen endogenen Leistungsvoraussetzungen.
Hypothese des grundlegenden Charakters der Schnelligkeitsausdauer.
Die Schnelligkeitsausdauer hat für eine kontinuierliche Entwicklung von Schnelligkeitsleistungen Basisfunktion. Sie ist alters- und geschlechtsunabhängig grundlegende Bedingung sowohl für allgemeine wie auch für spezielle (sportart- und disziplin- aber auch wettkampfspezifische) Anforderungen.

(Zwischen)Ergebnisse

Auf der Grundlage von Einzelfallanalysen vorangegangener Erhebungen lassen sich folgende Zwischenergebnisse ausweisen: Die Schnelligkeitsausdauer ist ein Fähigkeitskomplex, der als funktionelle Leistungsvoraussetzung schnelle Bewegungsausführungen unterstützt. Die Entwicklung der Schnelligkeitsausdauer beeinflußt entgegen den vorherrschenden Erkenntnissen die Schnelligkeitsausprägung bereits im Kindesalter beider Geschlechter und wirkt frühzeitig leistungsfördernd auf die einzelnen Schnelligkeitsfähigkeiten ein. Als relativ eigenständige, leistungsbedingende Komponente determiniert die Schnelligkeitsausdauer die koordinativen und die konditionellen Schnelligkeitselemente, wie z.B. die Frequenz der Bewegung, die Reaktions- aber auch die Beschleunigungsfähigkeit, die maximale Schnelligkeitsleistung sowie im Komplex die Handlungsschnelligkeit. Ihre relative Eigenständigkeit wird u.a. durch die Vielzahl ihrer Erscheiningsformen im Sinne der Wiederholbarkeit maximal schneller Bewegungen begründet, wie z.B. durch Beschleunigungsausdauer, Schnellkraftausdauer, Frequenzausdauer, ausdauerndes Reaktionsvermögen, ausdauernde Technik und Taktik.