Einfluß der Kalorienbilanz auf den täglichen Energieverbrauch und auf die Leptin-Serumkonzentration als metabolischer Mediator zwischen peripherem Stoffwechsel und zentraler neuroendokriner Regulation.

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Platen, Petra (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Tel.: 0221 4982522, platen at hrz.dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Lebenstedt, Marion
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070127/98) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1998 - 12/1999
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019980105970

Zusammenfassung

Viele vorliegende epidemiologische Studien berichten über eine erhöhte Prävalenz von Veränderungen des Menstruationszyklus bei Sportlerinnen im Vergleich zu untrainierten Frauen. Da diese Zyklusstörungen neben anderen medizinischen Problemen u.a. auch mit einem erhöhten Risiko für eine Knochendemineralisation assoziiert sind, die bis zu einer klinisch manifesten Osteoporose führen können (Stressfrakturen), Wirbelkörperkompressionsfrakturen), ist ihnen sowohl aus gesundheitlicher als auch aus leistungsphysiologischer Sicht eine hervorragende Bedeutung beizumessen. Vor allem die Kombination aus hohen Trainingsumfängen und hypokalorischen Diäten zu Veränderungen der endokrinen Achsen. Hier besteht jedoch eine erhebliche interindividuelle Variabilität in der Stabilität der endokrinen Systeme (Forschungsschwerpunkt des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der DSHS). Der trotz vergleichbarem Nahrungs- und Trainingsverhalten per Doppelisotopenmethode nachgewiesene erhöhte Energiebedarf bei Sportlerinnen mit pathologischem Hormonprofil bei jedoch (noch) unauffälliger Zykluslänge im Vergleich zu hormonell gesunden Athletinnen (Untersuchungen der Forschungsstelle für Psychobiologie und Psychosomatik der Uni Trier) weist ebenfalls auf die große Bedeutung der energetischen Bilanz und auf die Notwendigkeit der exakten Quantifizierung zur weiteren Aufklärung der pathogenetischen Zusammenhänge hin. Unklar ist, welche Faktoren zu der scheinbar bestehenden Toleranz führen und welche Mediatoren des peripheren Stoffwechsels die Veränderungen auf hypothalamischer oder übergeordneter Ebene induzieren. Eine bedeutsame Rolle scheint hier dem Leptin zuzukommen: Neueste Studien konnten bei amenorrhöischen Sportlerinnen veränderte Leptin-Profile und tierexperimentell eine wichtige Funktion in der hypotalamischen Steuerung des reproduktiven Systems nachweisen.
Zielsetzung und Arbeitshypothesen: Die erste Arbeitshypothese lautet, daß ein kalorisches Defizit einen maßgeblichen Faktor in der Induktion von Störungen des reproduktiven Systems von Sportlerinnen darstellt. Zur weiteren Abklärung soll die tatsächliche Energiebilanz vergleichend bei Athletinnen mit normalem Zyklus, mit hormonell verändertem, jedoch noch nicht verlängertem Zyklus und bei bestehender Amenorrhö gemessen werden. Die zweite Arbeitshypothese lautet, daß periphere Faktoren und hier insbesondere das Leptin eine bedeutsame Rolle als Mediator zwischen dem peripheren Stoffwechsel und den Regulationszentren der verschiedenen endokrinen Achsen in Zusammenhang mit körperlicher Belastung und Kalorienzufuhr spielen. Diese Rolle soll bei den bezüglich des Energieumsatzes untersuchten Sportlerinnen näher beleuchtet werden. Insbesondere sind hieraus erste Hinweise für einen möglichen therapeutischen Einsatz des Leptin in Zusammenhang mit sportassoziierten Zyklusstörungen zu erwarten.

(Zwischen)Ergebnisse

Liegen im Bundesinstitut als ausführlicher Zwischenbericht vor.