Zusammenhänge zwischen Körperbaufaktoren und Kenngrößen kardiopulmonaler Leitungsfähigkeit bei Langstreckenläufern

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Raschka, Christoph (Klinikum der Stadt Fulda Medizinische Klinik I, Tel.: 0661 64355)
Forschungseinrichtung:Klinikum der Stadt Fulda Medizinische Klinik I
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1997 - 05/1998
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019980105915

Zusammenfassung

Die Faktorenanalyse entstand um die Jahrhundertwende und wurde vor allem von der psychologischen Intelligenzforschung vorangetrieben. An der methodischen Weiterentwicklung der Faktorenanalyse war vor allem THURSTONE (1947) beteiligt, der auch Faktorenanalysen von Körperbaumerkmalen durchführte. Auf der Basis einer Korrelationsmatrix wird dazu eine künstliche Variable, ein sog. Faktor mathematisch konstruiert, der mit allen anderen Variablen so hoch wie möglich korreliert. Diese Faktoren sollten jedoch nicht als Gene mißverstanden werden, da sie nur übergeordnete, abstrakte Merkmale darstellen, wie sie sich sonst am Phänotyp nicht anders erfassen lassen. Bezüglich des Weges vom Gen zum Phän dürften sie jedoch wieder einen oder mehrere Schritte zurückführen. In der vorliegenden Studie werden diese Faktoren mit der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit korreliert.

(Zwischen)Ergebnisse

In einer Hauptachsenfaktorenanalyse für Körperbaufaktoren an 18 Langstreckenläufern und 92 Langstreckenläufern werden ein Fettfaktor, ein Rumpfmassenfaktor, ein Längenfaktor und ein Muskelknochenfaktor als Beleg für die athletische Wuchskomponente errechnet. Der Fettfaktor impliziert vor allem leistungshemmende Körpersubstanz, was sich in signifikant bis sehr signifikant negativen Korrelationen zu den leistungsphysiologischen Daten (maximale Wattzahl pro kg Körpergewicht und relative Sauerstoffaufnahmekapazität bei beiden Geschlechtern) zeigt. Ähnlich wie die Fettmasse ist auch der Rumpfmassenfaktor mit ungünstigeren Leistungen verknüpft. Dagegen erkennt man einen hochsignifikant positiven Zusammenhang zwischen maximal bewältigter Wattzahl und dem Muskelknochenfaktor der Männer, der somit als ein wichtiger Kraft- und Leistungsindikator hervortritt. Der Makrosomieeinfluß zeigt sich vor allem bei den Männern in der signifikanten Beziehung von maximaler Wattzahl und Längenfaktor.