Neue Parameter in der Eisendiagnostik bei Ausdauersportlern

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schmidt, Walter Franz-Joachim (Charité - Universitätsmedizin Berlin / Campus Benjamin Franklin / Institut für Sportmedizin, Tel.: 030 81812573)
Mitarbeiter:Weiglein, Karola
Forschungseinrichtung:Charité - Universitätsmedizin Berlin / Campus Benjamin Franklin / Institut für Sportmedizin
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: VF 0407/01/47/95) ; Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:11/1994 - 04/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019950104709

Zusammenfassung

Ausdauersporttreibende Frauen entwickeln häufig einen Eisenmangel, der zu einer Anämie führen und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Die bislang eingesetzten Diagnose- und Beurteilungsparameter (freies Eisen, Ferritin, Hb-Konzentration) sind gerade bei grenzwertigem Eisenmangel oft zu unpräzise, so daß aussagekräftigere und direkte Größen zur Beurteilung notwendig sind. Mit der Bestimmung der Gesamtkörperhämoglobinmenge und dem Zinkprotoporphyrin (ZPP), das bei Eisenmangel anstelle des Hämporphyrins in das Hb-Molekül eingebaut wird, kann einerseits der exakte, absolute Hämoglobinstatus sowie ein Eisenmangel 2 - 3 Monate rückwirkend integrativ erfaßt werden. Ziel der Studie ist:
1. basale Daten für die Abhängigkeit der Leistungsfähigkeit von der totalen Hb-Menge zu erheben;
2. die totale Hb-Menge und das ZPP als Marker eines Eisenmangels mit den üblichen Größen zu vergleichen;
3. die Effekte einer Eisensubstitution mit der Bestimmung der totalen Hb-Menge und dem ZPP-Anteil zu quantifizieren.
Es wird erwartet, daß die Bestimmung von totalem Hb und ZPP Eingang in die Routinediagnostik eines ausdauersportbedingten Eisenmangels erhält.

(Zwischen)Ergebnisse

Nach Untersuchung von 40 Frauen zeigt sich eine sehr gute Korrelation zwischen totaler Hb-Menge und der VO2 max. jedoch keine Beziehung zwischen der Hb-Konzentration und der Leistungsfähigkeit. Bei hochausdauertrainierten Sportlerinnen werden größere Hb-Mengen und Blutvolumina (+50 %) gefunden als bislang in der Literatur beschreiben wurden. Es bestehen keine oder nur geringe Zusammenhänge zwischen der Eisen-, Ferritin- und Hb-Konzentration, während der ZPP-Anteil bei geringer Hb-Konzentration und bei für den Trainingsumfang zu niedrigen Hb-Mengen zunimmt. Nach den bisherigen Versuchen scheint der ZPP-Anteil ein besserer Indikator eines Eisenmangels bei Sportlerinnen zu sein als Eisen oder Ferritin.