Die Empfindlichkeitseinstellung des Muskeldrehnungsreflexsystems nach isometrischer Vorkontraktion

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gollhofer, Albert (Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 0711 6853152)
Mitarbeiter:Rapp, Walter; Strojnik, Vojko
Forschungseinrichtung:Universität Stuttgart / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1993 - 12/1995
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019940104655

Zusammenfassung

Isometrische Kontraktionen wurden häufig als vorbereitende Maßnahme im Stretching benützt. Besonders in den Stretchingformen, in denen eine Kombination aus Kontraktion-Relaxation-Dehnung die Flexibilität steigern soll, wird auf die isometrische Phase sehr viel Wert gelegt, da hier nach Meinung der Praktiker, Physiotherapeuten und Trainer die physiologische Vorbereitung auf die eigentliche Dehnung stattfindet, indem der Muskeldehnungsreflex durch die vorangegangene Kontraktion unterdrückt werden soll. Ziel des Forschungsbereiches ist es, mit Hilfe der Elektromyographie nachzuweisen, in welchem Ausmaße das Dehnungsreflexsystem nach erfolgter isometrischer Kontraktion gehemmt wird.
Praxisbezug: Physiol. Grundlagenforschung im Bereich des Stretchings.

(Zwischen)Ergebnisse

Aus den Untersuchungen wird deutlich, daß unmittelbar nach der isometrischen Vorkontraktion die Reflexaktivität gehemmt ist. Allerdings dauert die Phase der Reflexunterdrückung nur ca. 500 ms. Bereits 500-800 ms nach Beendigung der vorisometrischen Kontraktion ist das Dehnungsreflexsystem in seiner Empfindlichkeit wieder hergestellt. Damit kommt die postisometrische Reflexunterdrückung als Erklärungsmodell für eine Vielzahl von Stretchingmethoden nicht in Frage, da im Bereich des realen Dehnens der Übergang aus der isometrischen Phase in die Dehnungsphase wesentlich länger gestaltet wird. Mit Hilfe der H-Reflex-Technik soll nun untersucht werden, inwiefern sich mechanische und elektrische evozierte Reflexreize in der Empfindlichkeitseinstellung unterscheiden.