Ein Ansatz zur quantitativen Vorhersagbarkeit der maximalen O2-Aufnahme und der sportlichen Leistungssteigerung durch Höhentraining

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Sowa, Werner W. (Universität Regensburg / Lehrstuhl für Psychologie, Tel.: 0941 9433816); Röhrl, Stephan M.
Forschungseinrichtung:Universität Regensburg / Lehrstuhl für Psychologie
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:12/1994 - 12/1996
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019940104644

Zusammenfassung

Der Nutzen von Höhentraining ist umstritten.
Unsere Forschungshypothese ist, daß für das aerobe Leistungsmaximum in jeder Höhenlage (d.h. zu jedem arteriellen PO2) ein zugehöriger optimaler Hämoglobingehalt existiert. Im folgenden soll abgeklärt werden, inwieweit sich durch Höhentraining andere physiologische Versorgungsparameter als die Hämoglobin-Konzentration nachhaltig verändern und inwieweit diese auch in geringeren Höhenlagen die maximale O2-Aufnahme und damit die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. Für die Praxis bedeutet dies die Voraussagbarkeit des Nutzens von Höhentraining für einen Leistungssportler.

(Zwischen)Ergebnisse

Es wurde eine Differentialgleichung aufgestellt, die die Sauerstoff-Diffusion im Gewebe und die Wechselwirkung zwischen O2-Diffusion und O2-Konvektion (d.h. des chemisch gebundenen und physikalisch gelösten O2 im Blut) beschreibt. Diese Differentialgleichung wurde für mehrere, verschieden komplexe Kapillarmodelle numerisch gelöst. Übereinstimmende Ergebnisse legen ihre allgemeine Gültigkeit - also auch für physiologische Kapillarstrukturen - nahe. Aus diesem Ansatz heraus kann sowohl allgemein die O2-Versorgung einer Muskulatur als auch speziell die maximale O2-Aufnahme in Abhängigkeit von diversen physiologischen Parametern berechnet werden. Im Hinblick auf das sportspezifische Höhentraining ergab sich eine nicht-monoton steigende maximale O2-Aufnahme in Abhängigkeit vom Hämoglobin-Gehalt. Es zeigte sich vielmehr, daß für jeden arteriellen O2-Partialdruck, d.h. für jede Höhe, eine optimale Hämoglobin-Konzentration existiert. Dies erklärt, daß eine über dieses Optimum erhöhte Hämoglobin-Konzentration die aerobe Leistung nicht verbessern kann.