Morphoendokrinologische Korrelationen zwischen individuellem Konstitutionstyp (Somatotyp) und anthropometrischen Parametern auf der einen sowie individuellem Hormonspiegel auf der anderen Seite bei Ausdauersportlern

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Raschka, Christoph (Universität Mainz / Fachbereich Biologie / Institut für Anthropologie)
Forschungseinrichtung:Universität Mainz / Fachbereich Biologie / Institut für Anthropologie
Finanzierung:Eigenfinanzierung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1988 - 11/1993
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019930104203

Zusammenfassung

Die vorliegende Studie dient der Überprüfung der korrelativen Zusammenhänge zwischen individuellen Hormonspiegeln und anthropometrischen Parametern. Als Probanden dienten 110 gesunde Ausdauersportler, darunter 18 Frauen (Altersspanne 21 bis 72 Jahre). Bestimmt wurden 66 anthropometrische Werte sowie die Pigmentierung der Haare und Augen. Sieben Körperbaufaktoren wurden über eine Faktorenanalyse zusätzlich errechnet. Mit RIA oder EIA wurden die Konzentrationen von 13 Hormonen bei allen Probanden zum gleichen Zeitpunkt bestimmt, nachdem sich alle über mehrere Monate hin auf einen gemeinsamen Wettkampf vorbereitet hatten und bei gleicher Essensausgabezeit und gleicher Mahlzeitenausgabe auch die letzten zwei Tage vor der morgendlichen Nüchternblutentnahme gemeinsam verbracht hatten, um eine gewisse Synchronisation der individuellen zirkardianen Rhythmik zu erreichen.

(Zwischen)Ergebnisse

Varianzanalytisch konnten signifikante Altersunterschiede bezüglich der Hormonwerte ausgeschlossen werden. Alle erhobenen endokrinen Parameter lagen innerhalb des labordefinierten Normwertbereichs. Es wurde eine Vielzahl signifikanter - hochsignifikanter Korrelationen zwischen anthropometrischen und endokrinologischen Parametern gefunden, die in der Regel den auf der Basis physiologisch-biochemischer oder klinisch-pathologischer Erkenntnisse vermuteten Zusammenhängen entsprechen, wobei die gefundenen Signifikanzen in ihrem zahlenmäßigen Ausmaß den potentiellen statistischen Zufallsanteil weit übertreffen. Diese Verknüpfungen unterschiedlicher Hormonspiegel mit somatischen Strukturen sprechen für eine den Wachstumsabschluß relativ überdauernde endokrine Konstitution. Sollten diese Bezüge als stabile Korrelationen auch in Anschlußstudien zu sichern und auch bei Heranwachsenden nachweisbar sein, ließe sich möglicherweise aufgrund der individuellen Hormonspiegel die adulte Körperbauausformung und damit auch sportartspezifische Eignung besser voraussagen.