Motorische Koordination bei Lern- und Trainingsprozessen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gollhofer, Albert (Universität Freiburg / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 0761 2036221)
Mitarbeiter:Rapp, Walter
Forschungseinrichtung:Universität Freiburg / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Deutsche Forschungsgemeinschaft
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/1986 - 01/1994
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019920103769

Zusammenfassung

Welche Adaptationsmöglichkeiten der reflektorischen Aktivierung ergeben sich bei propriozeptivem Training? Kann durch ein spezifisches sportliches Training die reflektorische Aktivierungscharakteristik verändert werden? Verändert Immobilisation die propriozeptiven Reflexe? Wie schnell erfolgt die Regeneration? Welche Modifikationen ergeben sich im motorischen Programm bei konstantem Geschwindigkeitsverlauf im Fußgelenk? Wie stark modifiziert Kognition das motorische Programm?

(Zwischen)Ergebnisse

Bei reaktiven Bewegungsformen konnten wir mit systematischer Belastungsvariation entsprechende Veränderungen im motorischen Programm der Beinmuskulatur erfassen. Bei komplexen Bewegungen (z.B. Tief-Hochsprünge) bewirkt die systematische Körpergewichtsentlastung eine lineare Abnahme der integrierten Voraktivität der Beinextensoren. Die Entlastung des Körpergewichts wurde mit Hilfe eines Zugapparates erzielt. Wird der Körper hingegen mit zusätzlichen Gewichten belastet, sind im EMG Hemmechanismen zu erkennen, die bereits vor Bodenkontakt beginnen. Durch beide Prozesse wird die muskuläre Stiffness und Leistungsfähigkeit reduziert. Die Voraktivität wird hauptsächlich über zentrale Programmierung bestimmt und ist damit im motorischen Lernprozeß prinzipiell modifizierbar. Die Hemmung bei Überlastbedingungen wird vorwiegend präsynaptischen Mechanismen zugeordnet und ist als Schutzfunktion im Sinne einer Belastungsreduktion auf den Muskel/Bandapparat zu interpretieren.