Experimentelle Untersuchung zur Wahrnehmungs- und Reaktionsleistung bei bewegten optischen Reizen (Teil II)

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Schmidt, Gerhard (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportspiele, Tel.: 0221 4982-431)
Mitarbeiter:Tielsch, R.; Stahl, M.; Bloch, M.; Kosel, A.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportspiele
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit: - 12/1989
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR019900103183

Zusammenfassung

Auf der Basis des handlungstheoretischen Ansatzes werden Wahrnehmungs- und Reaktionsleistungen im Sportspiel als leistungsdeterminierende Grundlagen aufgefaßt, die sowohl lang- und kurzfristigen Lernprozessen als auch äußeren Situationseinflüssen und Befindlichkeits- / Motivationsfaktoren unterliegen.
Die Analyse von 4 Gruppen mit unterschiedlichem Spielleistungsniveau soll die Lernprozesse durch spezielle Reizvorgabe aufdecken und mittels ergänzender Befragungen und Tests hinsichtlich der wichtigsten Einflußfaktoren hinterfragen. Im zweiten Teil der Untersuchung ging es um die Beantwortung der Frage, ob Spieler, die in der visuellen Wahrnehmung behindert sind (Linsen-, Brillenträger, sonstige bekannte Einschränkung) sich sowohl hinsichtlich der Gesamtleistung als auch der Leistungsentwicklung im Verlauf des Experiments und der Zugehörigkeit zu den Leistungs- und Altersgruppen von den Normalsichtigen untereinander unterscheiden.

(Zwischen)Ergebnisse

Sehschwache Spieler zeigen insbesondere im peripheren Bereich, aber auch im zentralen, schwächere Wahrnehmungsleistungen als Normalsichtige. Leistungsstarke Spieler mit einer Sehschwäche liegen allerdings nicht besser als die leistungsschwächeren Spieler, was bei Normalsichtigen der Fall war. Die sehschwachen Spieler zeigen im Verlauf des Experiments nicht eine deutliche Verbesserungstendenz, wie sie bei Normalsichtigen zu beobachten war. Nach einer kürzeren Eingewöhnung sind stärkere Schwankungen zu beobachten gewesen. Die relativ hohen Fehlerquoten im zentralen Bereich deuten auf Blickstrategien, bei denen die Einschränkung des peripheren Bereichs durch die Ränder von Sehhilfen auszugleichen versucht wurde, obwohl der Blick nach vorne gerichtet bleiben sollte. Für die Spielpraxis ergibt sich, daß periphere Wahrnehmungsmängel offensichtlich durch häufige Kopf- und Blickbewegung ausgeglichen werden können.