Fingerspitzengefühl inklusiv(e) : Schiedsrichtertätigkeit im inklusiven Wettkampfsport am Beispiel der Handballinitiative Freiwurf Hamburg

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Greve, Steffen; Emamifard, Sophia
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:59 (2018), 1, S. 254-277, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Englisch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201811008582
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Dieser Beitrag geht der Fragestellung nach, wie die inklusive Handball-Initiative Freiwurf Hamburg von den dort agierenden Schiedsrichtern erlebt und gedeutet wird. Für diese Evaluation wurden Schiedsrichter interviewt und die daraus gewonnenen Daten mit Hilfe der Methodologie Grounded Theory ausgewertet. Es zeigt sich, dass die Schiedsrichter – gegensätzlich zur allgemeinen Forschungslage – in der Liga sehr viel Freude erfahren, sich wohl fühlen und keine Konflikte mit Spielbeteiligten existieren. Die Schiedsrichter setzen Freiwurf mit einer Jugendliga gleich, bei der das gemeinsame Spiel im Mittelpunkt steht und der Wettkampfgedanke zweitrangig ist. Auch der Pfeifstil orientiert sich an einer Jugendliga, sodass pädagogisch gepfiffen wird, was bedeutet, dass nicht jede Regelübertretung gleichermaßen geahndet wird. In diesem Zusammenhang deuten die Schiedsrichter die Liga als weniger hochklassig und erleben die Spieler ohne Handicap teilweise als Helfer für die Spieler mit Handicap. Es wird abschließend die Frage diskutiert, welche Kompetenzen Schiedsrichter in einem inklusiven Wettkampfsetting benötigen.

Abstract des Autors

This contribution discusses and analyses the question how the inclusive hand-ball project Freiwurf Hamburg is experienced and interpreted by their referees. For this evaluation which has been done with the help of the methodology Grounded Theory several referees have been interviewed. The results reveal that - opposed to common research - the referees in this league have a lot of fun, feel comfortable and that there aren't any conflicts with players and coaches. The majority of the referees compares Freiwurf Hamburg with a youth league where the focus is on fun and team play and competition is sec-ondary. Also referees orientate themselves on a youth league considering the way calls are taken. That means that not all rule transgression are called im-mediately and likewise and the referee style is more pedagogical. In this con-text the referees interpret the league as less ambitious as others and experi-ence the non-disabled players as tutor for the disabled ones. Finally the contri-bution discusses the question which competencies referees need in an inclu-sive competition.