Eine Phase der Stabilisierung, Identifikation und weichenstellender Entscheidungen : Interview mit Sabine Reuker

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Reuker, Sabine
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:21 (2014), 2 (Postdoc, quo vadis?), S. 18-19
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201508006071
Quelle:BISp

Abstract

Im Entwicklungsprozess von Lehrkräften wird die Phase nach einigen Jahren Berufspraxis auch als mastery stage oder auch als Phase der Stabilisierung bezeichnen. Sie wird dadurch charakterisiert, dass Anfängerprobleme überwunden sind und sich erste Identifikationserscheinungen mit dem Berufsfeld zeigen. Ähnlich ist es in der Postdoc-Phase. Anfängliche Schwierigkeiten mit Problemen des wissenschaftlichen Arbeitens (z. B. Themenfindung, Formulierung der Fragestellungen) sowie mit der oftmals recht selbstbestimmten Ausgestaltung der Arbeitszeit sind überwunden. Die Arbeitsanforderungen sind vertraut, haben in der Postdoc-Phase aber eine etwas veränderte Qualität. So stellen z. B. die Loslösung von dem/der Betreuer(in) und die Frage der eigenen Profilbildung wesentliche Unterschiede dar. Zentral ist die Überlegung, ob man den thematischen Schwerpunkt der Promotion vertieft und sich hierdurch mit dieser inhaltlichen Ausrichtung in Verbindung bringen will oder ob man sich eher in ein neues Thema einarbeitet und sich dadurch thematisch etwas breiter aufstellen möchte. Spürbar ist auch eine zunehmende Identifikation mit der Tätigkeit als Wissenschaftler(in). Eine Postdoc-Stelle sollte in der Regel die Weiterqualifikation ermöglichen. Tut sie das, ist eine solche Stelle eine echte Chance, wenngleich auch keine Garantie eine Professur zu erreichen: Stellen, die für andere Aufgaben vorgesehen sind und auf denen die Weiterqualifikation nur einen kleinen Teil ausmacht, sind hingegen problematisch. Hinsichtlich der Alternativen zur Universitätslaufbahn für Postdocs ist die Situation defizitär. Mit Referendariat bleibt der Weg zurück in die Schule. Mit zunehmender Beschäftigungsdauer an der Universität rückt der Weg auf den außeruniversitären Stellenmarkt zunehmend aus dem Blickfeld. Die Stellensituation an der Universität wird mit zunehmender Qualifikation aber auch nicht besser. Obwohl einige Universitäten sich inzwischen mit dieser Problematik auseinandersetzen, bleibt nur die eigene Kreativität, ein wenig Gelassenheit und das Vertrauen, dass sich mit einer solch hochqualifizierten Ausbildung schon irgendwo eine Stelle finden lässt. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)