Vom klassischen zum sozio-ökonomischen Doping im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schubert, Mathias; Könecke, Thomas
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:55 (2014), 1 (Publikationspreis 2013 : eingereichte Beiträge), S. 104-135, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201506004145
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Vor dem Hintergrund einer offensichtlich zunehmenden Ausweitung des Begriffs Doping auf andere als die klassischen Sachverhalte nimmt sich der vorliegende Artikel einer umfassenden Betrachtung des Dopingbegriffes an. Ziel dabei ist es, durch eine interdisziplinäre Herangehensweise ein weiter gefasstes Verständnis von Doping in Bezug auf sozio-ökonomische Zusammenhänge im Sport zu erarbeiten. Dabei wird zum einen der Frage nachgegangen, welche strukturellen Gemeinsamkeiten allgemein die Bezeichnung Doping rechtfertigen. Des Weiteren wird anhand eines Vergleichs zwischen klassischem Doping und dem sog. Finanzdoping im Fußball erarbeitet, inwiefern sozialwissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich des klassischen Dopings im Sport dazu herangezogen werden können, bestimmte sozio-ökonomische Maßnahmen im Sport zu analysieren. Dabei wird in Anlehnung an Überlegungen Schetsches (1996) ein Raster entworfen, innerhalb dessen sich verschiedene Formen der Leistungssteigerung im Sport anhand der Dimensionen Legitimität und Legalität kategorisieren lassen (vgl. Schubert and Könecke, 2014). Die Erkenntnisse könnten dabei einen Beitrag für die weitere Erforschung sowie eine effektivere Bekämpfung (auch) des (physiologischen) Dopings leisten.

Abstract des Autors

Against the backdrop of an increasing use of the term doping in other circumstances than the classical understanding, this theoretic article provides a new and comprehensive inter-disciplinary reflection of the doping concept. The aim is to elaborate a broader understanding of doping in relation to socio-economic contexts. Besides addressing the question which structural similarities in general justify the label doping, a comparison between classical doping and the so called financial doping in European club football is developed. These insights serve as a basis for a consideration, to what extent insights of social-scientific research on drugs in sport may be consulted in order to analyse socioeconomic practices of performance enhancement in sport. Following the considerations of Schetsche (1996), a model is drafted according to which different forms of performance-enhancing behaviour can be categorised subject to the dimensions legality and legitimacy (cf. Schubert and Könecke, 2014). The results may provide a contribution for further research on doping as well as for policy makers in the fight against doping in sport (both medical and financial).