Tibiakopffrakturen im alpinen Skisport – Rückkehr auf die Skipiste oder Karriereende? : Nachuntersuchung von 28 Fällen mit einem mindest Follow-up von 2 Jahren

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Tibial plateau fractures in alpine skiing – return to the slopes or career end? : 28 cases with minimum 24 month follow-up
Autor:Müller, Dirk; Sandmann, G.H.; Martetschläger, F.; Stöckle, U.; Kraus, T.M.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:28 (2014), 1, S. 24-30, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0034-1366146
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201406006098
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Tibiakopffrakturen gehören zu den schweren knöchernen Verletzungen des Kniegelenkes und sind nicht selten Folge von Sportunfällen. Gehäuft finden sich diese Verletzungen bei Skifahrern. Im Zeitraum 1/2003- 3/2009 wurden am Klinikum rechts der Isar insgesamt 37 Skifahrer mit einer Tibiakopffraktur operativ versorgt. 28 Patienten konnten mit einem Nachbeobachtungszeitraum („Follow-up“) von mindestens 24 Monaten in die retrospektive Studie eingeschlossen werden. Die Sportaktivität der Patienten wurde zum Zeitpunkt vor der Verletzung und zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (im Mittel 49,0 Monate postoperativ) mithilfe eines speziellen Sportfragebogens gemessen. Als Untersuchungsparameter wurden der Lysholm-Score, der Tegner-Aktivitäts-Index und die Activity Rating Scale (ARS) sowie die visuelle Analogskala für Schmerzempfindung (VAS) herangezogen. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrieben 92,9  Prozent aller Patienten wieder Sport, aber nur 12 der 28 Patienten fuhren wieder Ski. Von den Patienten, die vor dem Unfall wettkampfmäßig Sport betrieben (5 Patienten zum Zeitpunkt des Unfalls), konnte keiner der Patienten den Wettkampfsport wieder aufnehmen. Innerhalb der Patienten, die sportlich aktiv waren, verringerte sich die Anzahl an ausgeübten Sportarten signifikant von 6,4 vor dem Unfall auf 4,6 nach dem Unfall. Die der Sportstunden pro Woche sank nach der Verletzung ab – wenngleich nicht signifikant von 5,0 h Sport/Woche auf 4,4 h Sport/Woche. Der Lysholm-Knie-Score reduzierte sich signifikant von 97,5 Punkten vor dem Unfall auf 84,4 Punkte zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung. Das Sportniveau der Patienten, gemessen am Tegner-Aktivitäts-Index sank signifikant von 6,1 auf 4,7. Die Mehrzahl der Skifahrer konnte nach der Tibiakopffraktur nicht auf das vorherige Sportniveau zurückkehren. Für Skifahrer, die vor dem Unfall wettkampfmäßig Sport betrieben, bedeutete die Tibiakopffraktur das Ende der sportlichen Karriere. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrieben 92,9  Prozent der Patienten wieder Sport. Eine Veränderung des Sportverhaltens hin zu Sportarten mit geringer Stoßbelastung wie Nordic Walking („low-impact“ Sportarten) wurde beobachtet. Letztlich konnten 12 der 28 verunfallten Skifahrer (42,9  Prozent) wieder in den alpinen Skisport zurückkehren. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Fractures of the tibial plateau are among the most severe injuries of the knee joint and are often the result of sports accidents, especially skiing accidents. Between January 2003 and March 2009, a total of 37 skiers with tibial plateau fractures were treated operatively at Klinikum rechts der Isar, Munich (level I trauma center); 28 patients with a minimum follow-up of 24 months were included in this study. Sporting activity was determined at the time of injury and at the time of survey at an average follow-up of 49.0 months postoperatively. At the time of the survey, 92.9 percent of all patients were engaged in sports; only 12 of the 28 patients returned to skiing. Of the competitive athletes (n = 5 at time of injury) no patient returned to competition. The number of different sporting activities declined significantly from 6.4 before the injury to 4.6 after the injury. The activity duration per week, being 5.0 hours at the time of injury, declined to 4.4 hours, although the difference is statistically not significant. The Lysholm score, 97.5 points before accident, illustrated a significant decline to 84.4 points. Activity levels according to the Tegner scale declined significantly from 6.1 to 4.7 after the tibial plateau fracture. The majority of patients could not return to their previous level of activity. For patients playing competitive sports, the tibial plateau fracture can be a career ender. Overall, 92.9 percent of the patients returned to sports, but we noticed a post-injury shift toward activities with less impact. Only 12 of the 28 (42.9 percent) skiers with tibial plateau fractures returned to skiing. Verf.-Referat