Doping und Medikamentenmissbrauch im Breiten- und Freizeitsport

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Doping and ergogenic substance use in fitness sports
Autor:Nieß, Andreas Michael; Striegel, H.; Wiesing, U.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:65 (2014), 2 (Olympische Sportmedizin), S. 29-33, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
DOI:10.5960/dzsm.2013.091
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201405004349
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten mehrten sich Hinweise, dass auch im Breiten- und Freizeitsport ein Missbrauch von Arzneimitteln mit dem Ziel der Leistungssteigerung und des Muskelaufbaus stattfindet. Diese Stellungnahme der Sektion Breiten-, Freizeit und Alterssport der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention soll insbesondere bei klinisch tätigen Ärzten die Sensibilität für das Thema wecken, dessen tatsächliche Relevanz für die ärztliche Praxis aufzeigen und Hinweise für den Umgang mit der Problematik geben. Etwa 10 bis 20 Prozent der Mitglieder von deutschen Fitness-Studios geben an, bereits einmal Dopingsubstanzen eingenommen zu haben. Der Missbrauch von Dopingsubstanzen ist mit einem relevanten Gesundheitsrisiko verbunden. Berichte von Anwendern, Fallbeschreibungen und Studien bestätigen ein breites Spektrum an teils schwerwiegenden Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen. Insbesondere Effekte auf das kardiovaskuläre System und die Leber bergen lebensbedrohliche Risiken. Infolge der Dopingprävalenz im Breiten- und Freizeitsport kann angenommen werden, dass daraus auch gesundheitsökonomische Folgen resultieren. Neben dem ärztlichen Berufsethos untersagt § 6a Absatz 1 des Arzneimittelgesetzes dem Arzt die Anwendung oder Verschreibung von Medikamenten zu Dopingzwecken auch bei Breiten- oder Freizeitsportlern. Wird man in der Rolle des Arztes in einem konkreten Fall mit Hinweisen oder gar Anfragen zum Doping konfrontiert, so sollte man in dieser Situation den Sportler eindringlich und verständlich auf die gesundheitlichen Risiken hinweisen. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass auch in einer solchen Situation die ärztliche Schweigepflicht zu wahren ist. Verf.-Referat

Abstract des Autors

There is growing evidence that the misuse of doping substances is also present in leisure and fitness sports. This statement from the section of leisure sports and sports for the elderly of the German Society of Sports Medicine and Prevention is to inform medical practitioners about the misuse of ergogenic substances in leisure and fitness sports and aims to raise awareness of this issue as it has increasing relevance in clinical practice. Approximately 10-20 percent of German fitness center visitors report having used doping substances at some point in time. The misuse of doping substances is associated with a number of health hazards. Reports from users, case reports and scientific studies show that particularly anabolic androgenic steroids cause a broad spectrum of side effects, such as adverse effects on the cardiovascular system and the liver which can have life-threatening consequences. Due to its high prevalence, doping in leisure and fitness sports is also financially relevant for the health care system and national economy. Besides medical ethics, paragraph 6a of the German pharmaceutical law also prohibits the application and prescription of drugs for doping purposes in leisure and fitness sports. Medical practitioners are at risk to be faced with indications or even requests for doping misuse. In such situations, it is important to inform and warn the athlete about the health hazards and consequences of these substances. Similarly, medical confidentiality has to be respected in most instances. Verf.-Referat