Schadet Marathonlaufen dem Gastrointestinalen System?

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Potentially detrimental effects of marathon on gastrointestinal system
Autor:Mooren, Frank-Christoph; Stein, Barbara
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:62 (2011), 9 (Marathon Spezial), S. 304-309, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201111009827
Quelle:BISp

Abstract

Belastungsinduzierte gastrointestinale Beschwerden sind seit geraumer Zeit vor allem von Langstreckenläufern bekannt. Trotz ihrer recht hohen Inzidenz und ihrer großen Bedeutung in der medizinischen Praxis gehört der Gastointestinaltrakt nach wie vor zu den Randgebieten der sportmedizinischen Forschung. Gerade Läufer leiden häufig an Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, einer Refluxsymptomatik oder der sogenannten Läuferdiarrhoe mit teilweise mikro- oder sogar makroskopischen Blutungen. Bei einem großen Teil der Athleten ist ihr Auftreten so stark ausgeprägt, dass sie als trainingsbeeinträchtigend und zum Teil als leistungslimitierend beschrieben werden. Die Einflussfaktoren auf ihre Entstehung sind sehr vielschichtig und reichen von Alter und Geschlecht über Qualität und Quantität der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bis hin zu Trainingsintensität und -umfang. Die pathophysiologischen Mechanismen, die hinter der Entstehung dieser Beschwerden stehen, sind bis dato nicht vollständig geklärt. In den vergangenen Jahren lag der Schwerpunkt der Forschung vor allem auf Faktoren, wie neurohormonellen Veränderungen, Alterationen der Magen-Darm-Motilität sowie möglichen mechanischen Komponenten. Neuere Daten zeigen, daß es vermutlich der belastungsinduzierte Durchblutungsshift mit konsekutiver Minderperfusion des enteralen Gefäßsystems ist, der zur Erhöhung der gastrointestinalen Permeabilität mit mehr oder weniger ausgeprägtem Gewebeschaden führt. Schließlich werden in der vorliegenden Arbeit noch Handlungsempfehlungen aus medizinischer, trainingswissenschaftlicher und ernährungsphysiologischer Sicht thematisiert, die auf die Prävention und Therapie belastungsinduzierter gastrointestinaler Beschwerden zielen. Verf.-Referat

Abstract

Exercise-induced gastrointestinal disorders have been recognized for some time to affect especially long distance runners. Despite their high incidence and great significance in clinical sport medicine, the gastrointestinal tract still remains on the periphery of research in this area of medicine. Runners, in particular, frequently suffer from symptoms such as nausea and vomiting, reflux syndrome, or so-called runner’s diarrhea, with microscopic or even macroscopic bleeding. Multiple factors are involved in these disorders, ranging from age and gender, quality and quantity of nourishment and intake of liquids, to training intensity and scope. The pathophysiological mechanisms underlying the origin of these disorders have not yet been fully elucidated. In past years, the primary focus of research has been on factors such as neurohormonal changes, alterations in gastrointestinal motility, and potential mechanical components. More recent data postulate that the exercise-induced circulatory shift with consecutive hypoperfusion of the enteral vasculature leads to increased gastrointestinal permeability with more or less pronounced tissue damage. Finally, treatment recommendations from a medical, exercise science and nutritional perspective are discussed in this study, aimed at prevention and treatment of exercise-induced induced gastrointestinal disorders. Verf.-Referat