Winterakademie 11.-19.01.2003 in Oberwiesenthal. Bericht aus der DSB-Presse 5/2003

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Bibliographische Detailangaben
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:10 (2003), 1 (Aktuelle Stellenentwicklung an sportwissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland), S. 53-54
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201008006588
Quelle:BISp

Abstract

Dass die Welt des Sports ausgesprochen komplex ist, scheint eine Binsenweisheit zu sein. Sport ist nicht nur Bewegung in Raum und Zeit, Sport ist immer nur dann Sport, wenn er die Psyche miterfasst und in einem sozialen Umfeld stattfindet. Dieser ‚Binsenweisheit’ stehen Schwierigkeiten gegenüber, die Komplexität des Sports wissenschaftlich angemessen zu untersuchen. Die Überwindung dieser Schwierigkeiten war das zentrale Ziel der auch vom DSB geförderten 1. Winterakademie der dvs „Komplexe Welt des Sports – Interdisziplinäre Sportwissenschaft!“ vom 11.01.-19.01.2003. In inhaltlicher Hinsicht stand die Winterakademie unter den Fragestellungen: 1. Was kann die Sportwissenschaft leisten? 2. Was soll die Sportwissenschaft leisten? 3. Was darf die Sportwissenschaft leisten? 30 junge Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler aus Universitäten und weiteren Einrichtungen aus der gesamten Bundesrepublik wurden neun Tage lang in Probleme der interdisziplinären Forschung eingeführt und diskutierten über die vorgetragenen Grundsatzreferate. Den Ausgangspunkt bildeten erkenntnistheoretische und metatheoretische Voraussetzungen für Wissenschaft ganz allgemein und für die interdisziplinäre Sportwissenschaft im Besonderen. In dieses Thema führte Prof. Herrmann (Mannheim) ein. Prof. Munzert (Gießen) diskutierte den Nutzen von Rahmentheorien als Grundlage erfahrungswissenschaftlicher Arbeit. Besonders relevant für die anwendungsorientierte Sportwissenschaft waren die Einführungsreferate von Prof. Lames (Augsburg), der sich der technologischen Forschung in der Trainingswissenschaft widmete und differenziert in die Evaluationsforschung einführte, sowie von Prof. Hohmann (Potsdam), der auf die besonderen Probleme der Feldforschung im Leistungssport einging. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Fragen der Sportpädagogik mit dem Ziel, die in vielen Teilen des Sports und der Sportwissenschaft zu beobachtende Kluft zwischen Sportpädagogik einerseits und sportwissenschaftlicher Arbeit im Leistungssport andererseits zu überbrücken. Den Anstoß für diese Diskussion lieferten Referate von Prof. Friedrich (Münster) zu „Forschungsansätzen und Theoriebildung in der Sportpädagogik“, von Prof. Wolters (Vechta) zu „Wegen der sportdidaktischen Theoriebildung“ sowie von Prof. Willimczik (Bielefeld) zu den „Problemen von normativer Setzung und empirischer Überprüfbarkeit in der sportpädagogischen Theoriebildung“. Forschungspraxisorientiert waren die Referate von PD Conzelmann (Tübingen) und PD Höner (Bielefeld), die sich sehr differenziert mit dem Weg von der Problemstellung bis zur statistischen Analyse auseinandersetzten. Einen breiten Raum nahm schließlich die Diskussion berufsethischer Fragen ein. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)