Abstract

Auffällig häufig wurde in den letzten Monaten auf das Jahr 1968 verwiesen. Unklar blieb dabei aber, ob mit diesem Jahr tatsächlich ein Epochenwechsel in der Gesellschaft begann, oder ob es nur die Überschätzung einer Generation kennzeichnet, die gern Geschichte geschrieben hätte, aber letztlich nur den eigenen Utopien nachtrauern kann. Im Essay geht der Autor zunächst auf einige gesellschaftspolitische Entwicklungen in kritischer Weise ein und fragt dann genauer nach, welche Auswirkungen diese für den Sport gehabt hatten. An vier Einzelfragen (Nazivergangenheit im Sport, Leistungsprinzip, kontextlose Wesensbestimmung des Sports und seine Sozialisationsmöglichkeiten) werden diese Veränderungen besonders relevant. Ihre Bearbeitung zeigt, dass weniger die Antworten darauf als vielmehr die Sensibilität mit der die Fragen gestellt werden als Beleg dafür gelten können, dass das Jahr 1968 auch im Sport der Bundesrepublik Spuren hinterlassen hat, die bis heute erkennbar sind. Verf.-Referat

Abstract

In the last months it was frequently pointed to the year 1968. In this connection it is not clear if this year means the beginning of an epoch-change of society or if it just signifies the overestimation of a generation who would have liked to make history. In the essay the author critically describes some sociopolitical developments and then discusses the question which effect they have had on sports. By means of four items (Nazi past of sport, achievement principles, context less character of sport and socialization) he makes clear that less the answer to than more the sensitivity for the questions concerning the year 1968 influenced sports enduringly, too. Verf.-Referat