Ambulante kardiologische Rehabilitation der Phase II in Deutschland : Status Quo und Perspektiven. (Nebentitel:) Aktuelle Aspekte in der Phase II der kardialen Rehabilitation

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Ambulatory phase II cardiac rehabilitation in Germany : status quo and perspective
Autor:Bjarnason-Wehrens, Birna
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:58 (2007), 9, S. 315-321, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200806001632
Quelle:BISp

Abstract

In Deutschland wird die kardiologische Anschlussheilbehandlung fast ausschließlich stationär durchgeführt. Inzwischen wird von politischer Seite der Aufbau eines adäquat gestuften Versorgungssystems der Rehabilitation, nach der Priorität „ambulant vor stationär gefordert“. Die gesetzlichen Grundlagen hierfür sind bereits vorhanden. Derzeit werden nur etwa 4% der Maßnahmen ambulant durchgeführt. Erste Studien zur ambulanten kardiologischen Rehabilitation haben die Übertragbarkeit der Inhalte der stationären Form in den ambulanten Bereich ohne Qualitätsverlust bestätigt. Diese positiven Ergebnisse wurden durch neuere Untersuchungen, die mit größeren Patientenkohorten und weniger selektiertem Patientengut durchgeführt wurden, bestätigt. An der Effektivität der ambulanten kardiologischen Anschlussrehabilitation besteht kein Zweifel. In Zeiten des steigenden Rehabedarfs bei gleichzeitigem geringerem finanziellen Spielraum der Kostenträger wird es in Zukunft zu einer direkten Zuweisung zur ambulanten Durchführung kommen. Die Frage der Zukunft ist „Welcher Patient für welches Setting?“. Durch Verlagerung der herkömmlichen Form der stationären Rehabilitation in den ambulanten Bereich sind die Potentiale und Vorteile der ambulanten Durchführung keineswegs ausgeschöpft. Die wohnortnahe Rehabilitation ermöglicht für bestimmte Patientengruppen eine voll oder teilweise berufsbegleitende Rehabilitation, eine Flexibilisierung des zeitlichen Ablaufs der Maßnahme, sowie eine intensive Integration des familiären und sozialen Umfeldes des Patienten. Zudem könnten ambulante Rehabilitationseinrichtungen wichtige Aufgaben bei der Langzeitbetreuung (Patientenschulung, adäquate Trainingsprogramme) bei Hochrisikopatienten sowie Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz übernehmen. Die Initiierung und Erprobung solcher alternativen Programme ist eine Aufgabe für die Zukunft, die zu einer Verbesserung des derzeitigen Rehabilitationssystems beitragen und kostensenkend wirken kann. Verf.-Referat

Abstract

In Germany, phase II cardiac rehabilitation is almost exclusively (96%) performed in hospital. With demand and costs increasing, politicians are meanwhile demanding establishment of an adequate, multilevel treatment system giving preference to “ambulatory over residential” treatment. The legal basis has already been set up. Only about 4% of rehabilitation measures are currently performed in the outpatient setting. First studies of ambulatory cardiac rehabilitation have shown that the residential program can be transferred to the ambulatory setting without loss of quality. However, these studies were performed with only small and intensively-selected study groups and have left several questions unanswered. Resent trials demonstrate comparable quality in terms of structure, process and efficacy for both treatment forms. In times of increasing demand for rehabilitation and smaller financial scope of the cost-bearing institutions, there will be direct allocation of ambulatory performance in the future. The question of the future is “which patient for which setting?”. But the ambulatory setting has much more potential and advantages than realised by the pure transfer from residential to ambulatory setting. It would also allow implementation of extra occupational rehabilitation programs for certain groups of patients as well as programs which last over a longer period. It also allows better integration of the patient’s family, social and vocational environment. In addition these centres might be able to implement important tasks for long-term care (education program, exercise training) of high risk patients as well as patients with chronic heart failure. The evaluation of such alternative programs is one future task to improve the current rehabilitation system as well as to reduce costs. Verf.-Referat