Leistungssport und Schwangerschaft - epidemiologische und psychosoziale Betrachtungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Competitive sport and pregnancy - epidemiological and psychosocial considerations
Autor:Kleinert, Jens; Sulprizio, Marion
Erschienen in:Leistungssport
Veröffentlicht:38 (2008), 1, S. 13-19, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0341-7387
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200802000697
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Sportlich aktive Schwangere, die im Wettkampf- oder Leistungssport ihre Lebenserfüllung gefunden haben, müssen bei der Weiterverfolgung ihrer Sport- und Trainingspläne während der Schwangerschaft teils starke Barrieren auf der körperlichen, psychischen, aber vor allem auch sozialen Ebene bewältigen. Mittels einer Fragebogenstudie und exemplarischer Interviews werden im Beitrag quantitative und qualitative Daten vorgestellt, die Ausgangsbasis praktischer und weiterer empirischer Überlegungen sind. Eine Befragung von 1515 aktiven und nichtaktiven Schwangeren im Alter zwischen 17 und 45 Jahren (34. bis 36. Schwangerschaftswoche) gibt Aufschluss darüber, wie sich sportliche Aktivität im Verlauf der Schwangerschaft verändert und welche motivationalen Begründungen für das gewählte sportliche Engagement angegeben werden. Mittels Clusteranalyse werden vier Aktivitätstypen von Schwangeren differenziert: die Sportaktive Schwangere" (6 Prozent der Befragten), „die alltagsaktive Schwangere" (25 Prozent der Befragten), „die moderat aktive Schwangere" (27 Prozent der Befragten) und „die eher passive Schwangere" (42 Prozent der Befragten), wobei Leistungssportlerinnen überwiegend Typ 1 und Typ 2 zugeordnet werden können. Zur differenzierteren Betrachtung des Sport- und Bewegungsverhaltens von schwangeren Hochleistungssportlerinnen wurden exemplarisch drei Interviews mit deutschen Spitzensportlerinnen (31 bis 36 Jahre, 35. bzw. 36. Schwangerschaftswoche) geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Fragen umfassten (1) die Trainingsgestaltung vor der Schwangerschaft, (2) die Trainingsplanung und -gestaltung im Schwangerschaftsverlauf, (3) die soziale Unterstützung während der Schwangerschaft sowie (4) das geplante Training nach der Entbindung. Als zentrales, gemeinsames Ergebnis beider Teilstudien ist festzuhalten, dass Leistungssportlerinnen das Ausmaß ihrer Sportaktivität im Verlauf der Schwangerschaft - und hier besonders im vierten Schwangerschaftsquartal - sehr stark reduzieren. Trotzdem bleibt die Inaktivitätsrate (28 Prozent) bei ihnen deutlich unter der anderer schwangerer Sportlerinnen (35 bis 42 Prozent). Spezielle Trainingsempfehlungen für schwangere (Hoch-)Leistungssportlerinnen sollen Erkenntnisse zu möglichen negativen Auswirkungen exzessiver Sportaktivität berücksichtigen, aber auch die positiven Auswirkungen von hohem Sport- und Bewegungsausmaß bis hin zur Geburt hervorheben. Als entscheidende Größe bei derartigen Empfehlungen gilt - neben einer fachlich guten Betreuung - die kompetente und angemessene Belastungswahrnehmung der Schwangeren selbst. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Pregnant athletes who have found life fulfillment in top-level sport must deal with strong physical, psychological and even social barriers if they want to continue their training programmes during pregnancy. Based on a questionnaire survey on 1515 active and non-active pregnant women and 3 exemplary interviews with pregnant top-level athletes, quantitative and qualitative data are presented, which are the starting point of practical and further empirical considerations. Verf.-Referat