Koordination der Interaktion im Ruderzweier ohne Steuermann

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Coordination of the interaction in the coxless double skulls
Autor:Fahrig, Stephan; Witte, Kerstin
Erschienen in:Leistungssport
Veröffentlicht:37 (2007), 1, S. 41-45, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0341-7387
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200703000437
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Beschreibung der Interaktion von Schlag- und Bugmann im Ruderzweier ohne Steuermann. Die Kontrolle des Systems „Schlagmann-Boot-Bugmann" zur Sicherstellung der Bootslage, des Geradeauslaufs und der optimalen Beschleunigung führt zwangsläufig zu einer variablen Bewegungskoordination beider Ruderer. Traditionelle Interpretationsstrategien - einfache linearkausale Ursachen- und Wirkungszusammenhänge - müssen demnach in Frage gestellt werden. Ziel dieser Studie ist es, Fahrten von Ruderzweiern ohne Steuermann in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Schlagfrequenz mit Hilfe biomechanischer Kenngrößen zu charakterisieren und weiterhin Informationen über die Interkoordination beider Ruderer mit Hilfe einer nicht linearen Zeitreihenanalyse zu erlangen. Als Maß für die Qualität der Bootsbewegung wurde der Gierwinkel verwendet. Der Untersuchung liegen drei Zweier-Messfahrten mit dem vom FES in Berlin entwickelten Mobilen Messsystem 2000 (MMS2000) zugrunde, welche um eine GPS-gestützte Kursanalyse ergänzt werden konnten. In den Schlagfrequenzen 20, 24, 28 und 32 Schläge/min wurden jeweils ca. 20 Schläge gerudert. Für die nichtlinearen Zeitreihenanalysen wurden als Systemgrößen einerseits die Bootsgeschwindigkeit und andererseits die Dollenkraft je Ruderer verwendet. Die ermittelten Korrelationen zwischen den eingebrachten Kräften und dem Gieren der Boote zeigen, dass mannschaftsspezifisch unterschiedliche Parameter die Interaktion der Athleten bestimmen, Bei den hier untersuchten Booten konnte für die meisten Schlagfrequenzen eine höhere Variabilität des Ruderns für den Bugmann festgestellt werden. Ob dies auch ein Hinweis darauf ist, dass sich der Bug- dem Schlagmann anpasst, kann daraus nicht geschlussfolgert werden. So resultieren aus den höheren Bewegungsvariabilitäten auch größere Gierwinkel, wodurch die Effektivität des Geradeaus-Fahrens verringert wird. Mit Hilfe der nicht linearen Zeitreihenanalysen konnten Phasen instabiler Interaktion ermittelt werden, die sowohl sprunghaft auftraten als auch sich mit einem weiteren Wechsel der Schlagfrequenz wieder verringerten. Es konnte gezeigt werden, dass jede Mannschaft schlagfrequenzbedingt unterschiedlich mit verschiedenen äußerlich sichtbaren Qualitätsmerkmalen reagiert, für die sowohl der Trainer als auch die Mannschaft sensibilisiert werden sollte. Verf.-Referat

Abstract des Autors

The control of the „stroke - boat - bow" system requires variable movement coordination of both rowers (stroke and bow). Traditional strategies of interpretation according to which this coordination consists of simple linear cause and effect interactions must therefore be questioned. It is the goal of this study to characterise trips of coxless double skulls using a preset stroke rate and commercial biomechanical parameters to obtain information about the intercoordination of both rowers by means of a non-linear time-sequence analysis. Verf.-Referat