Dosierung körperlichen Trainings in der Therapie und Rehabilitation chronischer organischer intermedizinischer Krankheitsbilder

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Huonker, Martin
Erschienen in:Sportmedizinische Trainingssteuerung : Sport - Prävention - Therapie
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2003, S. 309-320, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200406001727
Quelle:BISp

Abstract

Ausdauerorientierte körperliche Mehraktivitäten mit einem Energiemehrumsatz von mindestens 1000 kcal/Woche sowie eine Modifikation der Ernährung stellen heutzutage wesentliche therapeutische Optionen zur positiven Beeinflussung sowohl der atherogenen Risikofaktoren als auch der Progression einer koronaren Herzkrankheit dar. Es gilt allerdings zu beachten, dass Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen einen deutlichen Risiko von akuten Notfällen während und nach hochintensiven Belastungen ausgesetzt sind, so dass der Faktor Belastungsintensität eine wesentliche Determinante für den Grad des gesundheitlichen Nutzens einer Bewegungs- oder Trainingstherapie darstellt. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen sollten sich daher regelmäßig einer ärztlich überwachten Belastungsuntersuchung unterziehen, um potenzielle Krankheitsrisiken möglichst zu erfassen und um die maximale symptomlimitierte Belastung zu bestimmen. Die Fahrradergometrie hat sich in diesem Bereich bewährt. Die optimale Trainingsherzfrequenz (THF) kann auf der Grundlage der Herzfrequenzreserve (HFR = symptomlimierte maximale Herzfrequenz minus Ruheherzfrequenz) nach der Karvonen-Methode ermittelt werden. Die Trainingsherzfrequenz während körperlichen Ausdauerbelastungen sollte auf 40-60 Prozent der Herzfrequenzreserve zuzüglich der Ruheherzfrequenz limitiert werden. Der Trainingsumfang sollte von fünf bis zehn Minuten auf 20 bis 40 Minuten/Trainingseinheit kontinuierlich gesteigert werden (drei bis fünf Trainingseinheiten/Woche). Ein additives Krafttraining aller großen Muskelgruppen mit einer Intensität von 30 bis 40 Prozent der 1-RM (1-Repetitionsmaximun) sollte lediglich Patienten mit leichten bis mittleren Stadien einer kardiovaskulären Erkrankung vorbehalten werden. Eine Metaanalyse aller relevanten Trainingsstudien, die bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit durchgeführt wurden, ergab, dass die schmerzfreie Gehstrecke am effektivsten verlängert wird, wenn die Patienten länger als eine halbes Jahr ausschließlich wiederholende Gehbelastungen bis zu einer individuell tolerierten submaximalen Scherzintensität absolvieren. (Zusammenfassung; -iwe-)