Burnout bei Fußballtrainern: Wie es entsteht und wie man es vorbeugen kann

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schliermann, Rainer; Hagenah, Jörg
Erschienen in:Fußball vor der WM 2006 : Spannungsbogen zwischen Wissenschaft und Organisation. Ausgewählte Beiträge anlässlich der 19. Jahrestagung der dvs-Kommission Fußball in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft vom 19.-21. November 2003 in der Herrmann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2003, S. 129-144, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200402000417
Quelle:BISp

Abstract

Verf. definieren Burnout als körperlich-geistige Reaktion einer Person auf chronischen Stress, die sich in Burnout-typischen (Burnout erster Ordnung) und Burnout-disponierenden/allgemeinen (Burnout zweiter Ordnung) Merkmalen ausdrückt. Zu den Burnout-typischen Merkmalen gehören emotionale Erschöpfung, Leistungsunzufriedenheit, Distanziertheit, innere Leere und Arbeitsüberdruss. Burnout-disponierende/allgemeine Kennzeichen sind Hilflosigkeit, Unfähigkeit zur Entspannung, aggressive Reaktion, depressive Reaktion und Selbstüberforderung. Burnout bei Fußballtrainern kann vor allem als Konsequenz eines längerfristigen Stresszustandes des Fußballtrainers gesehen werden, der aufgrund der individuell nicht optimal eingesetzten Gesundheitsressourcen (Schutzfaktoren) entsteht. Verf. unterscheiden zwischen einem "moderat ausgebrannten Trainer" (Trainer-Typ 1) und einem "relativ stark ausgebrannten Trainer" (Trainer-Typ 2). Dem Burnout kann durch folgende Maßnahmen vorgebeugt werden: 1. Fußballtrainer sollten vor allem in der ersten Saison-Phase ihre eigenen Ansprüche und Ziele nicht extrem hoch setzen bzw. gelegentlich kritisch überprüfen und ggf. korrigieren. 2. Speziell zu Saisonbeginn sollten sie sich auf wichtige Aufgaben konzentrieren und weniger Wichtiges auf später verschieben. 3. Allein wohnende Trainer sollten versuchen, soziale Kontakte zu Freunden aufrechtzuerhalten, sie sollten sich in ihrer Freizeit ablenken und auftretende Probleme mit der Mannschaft oder Vertrauenspersonen besprechen. 4. Trainer sollten versuchen, mit dem "Fast-Maximalen" zufrieden zu sein statt allzu perfektionistisch sein zu wollen. 5. Trainer sollten gezielt Entspannungsverfahren (z. B. autogenes Training) anwenden. 6. Stark ausgebrannte Trainer sollten Stresssituationen bewusst reduzieren und ihre Gesundheitsressourcen gezielt optimieren. Schiffer