Ökonomisiert Bewegungsautomatisierung unter schwierigen Aufgabenbedingungen die zentralnervöse Aktivierung? - Eine explorative Laborstudie

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Does movement automation economize central nervous activation in demanding task conditions? - An explorative laboratory study
Autor:Blischke, Klaus
Erschienen in:Psychologie und Sport
Veröffentlicht:10 (2003), 2, S. 42-52, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch, Englisch
ISSN:0945-6031
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200307001773
Quelle:BISp

Abstract

Automatisierte Bewegungsabläufe gelten nicht nur als kognitiv entlastet und störresistent, sondern auch als besonders ökonomisch und als anstrengungslos in ihrer Ausführung. Die Ökonomisierung des Krafteinsatzes im Verlauf extensiven Übens ist durchaus belegt. Allerdings ist bislang unklar, inwieweit auch auf zentralnervöser Ebene bei automatisierten Bewegungen energetische Ressourcenvorteile zu erwarten sind. Im Rahmen einer Klein-N-Studie wurden daher Effekte bereits länger zurückliegender Automatisierung auf das allgemeine zentralnervöse Aktivierungsniveau (AZAN) in kognitiv unterschiedlich stark beanspruchenden Situationen exploriert. Die Untersuchung erfolgte nach dem Muster eines Experten-Novizen-Vergleichs. Das AZAN wurde über die optische Flimmer-Verschmelzungs-Frequenz (FVF) operationalisiert. Die Befunde sprechen insgesamt für die Annahme, dass Prozesse der Bewegungsautomatisierung von nachhaltigen Veränderungen auf der Ebene zentralnervöser Energetisierungsvorgänge begleitet sind. Bei wenig Geübten ist das zentralnervöse Aktivierungsniveau insbesondere in schwierigen Situationen (Doppeltätigkeit) nämlich deutlich erhöht. Demgegenüber verbleibt es bei Hochgeübten trotz subjektiv empfundener Schwierigkeit der Doppeltätigkeitsbedingung durchweg auf Baseline-Niveau. Man könnte darin eine generelle Ökonomisierung von zentralnervösen energetischen Basisprozessen sehen, die auch der Bewegungskontrolle zugrunde liegen. Verf.-Referat

Abstract

Automated movements, regarded as being low in cognitive demands and unaffected by external disturbances, usually are thought to be produced in an especially efficient and effortless manner. Improvements of peripheral force production have already been documented in the course of extensive practice. But to this day it is not clear to what extent also at a central nervous level automated movements will be advantageous with respect to energetic resource demands. Based on the expert-novice paradigm, the present small-sample study explored the bearing of past automation of a gross motor skill on the central nervous activation level (CNAL). Performance conditions were graduated according to cognitive demands. CNAL was operationalized by assessment of flicker-fusion frequency (FFF). The present results altogether support the notion of movement automation being associated with persistent changes in the domain of central nervous energy supply processes: Subjects with little practice showed marked increases in CNAL, especially prominent in the most demanding condition (dual-task). Contrary to this, in highly practiced subjects CNAL remained on baseline level even in the dual-task condition, although this condition was judged as being difficult by the subjects themselves. These findings are interpreted in terms of a general economizing effect on basic central nervous energy supply mechanisms, which also underlie movement control. Verf.-Referat