Sportpädagogik in Österreich

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Größing, Stefan
Erschienen in:Handbuch Sportpädagogik
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 473-489, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200306001614
Quelle:BISp

Abstract

Vor dem 19. Jahrhundert hat es in Österreich keine bedeutenden Schriften zur Sportpädagogik gegeben, österreichische Pädagogen handelten dieses Gebiet unter dem Titel "physische Erziehung" in allgemeinen Lehrbüchern der Erziehungskunde ab. In der Folge Jahns vermehrten sich Mitte des 19. Jahrhunderts Bestrebungen, das Schulturnen einzuführen. 1922 setzte mit der Veröffentlichung von Gaulhofer und Streicher die österreichische Schulturnreform als Praxis ein. Natürliches Turnen und eine ganzheitliche Bewegungstheorie wurden Grundlagen des Schulturnens. Fast alle Veröffentlichungen der zwanziger und auch dreißiger Jahre orientieren sich an diesem Konzept des natürlichen Turnens. Bis heute sind Publikationen über sportpädagogische Sachverhalte in der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich rar; man kann sagen, dass zwischen 1938 und 1945 keine eigenständige österreichische Sportpädagogik existierte. Ebenso lässt sich kein nationalsozialistischer Sportpädagoge nachweisen, wenngleich Streicher in die NSDAP eingetreten ist und Erwin Mehl überzeugtes Parteimitglied war. Die Sportpädagogik als Wissenschaftsdisziplin der Nachkriegszeit ist aus der Notwendigkeit der Turnlehrerausbildung heraus entstanden. Sportpädagogische Lehrstühle gibt es in Innsbruck seit 1968, in Wien (1969), in Graz (1971) und in Salzburg (1974), wobei ein momentaner Trend hin zu einer stärker naturwissenschaftlichen Ausbildung die Bedeutung der Sportpädagogik zu schmälern droht. SaSch