Beispiele für Orientierung von Bildungs- und Erziehungsprozessen im Sport - Gesundheitserziehung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Woll, Alexander; Bös, Klaus
Erschienen in:Handbuch Sportpädagogik
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 294-306, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200306001592
Quelle:BISp

Abstract

Seit der griechischen Antike ist die körperlich-sportliche Betätigung auch ein Mittel zum Erhalt der menschlichen Gesundheit. Im 19. Jahrhundert sind es besonders Pestalozzi und GutsMuths, die die Bedeutung der Gymnastik für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Stärke des Menschen hervorheben. Gegenwärtig hat das Gesundheitsargument eine bislang kaum gekannte Bedeutung als Leitkategorie der Sportdidaktik erhalten, was nicht zuletzt durch neue Dimensionen der Gesundheitsgefährdung durch ungesunde Lebensbedingungen und Lebensgewohnheiten verursacht wurde. Zahlreiche Untersuchungen stellen eine deutliche Verschlechterung der durchschnittlichen körperlichen Leistungsfähigkeit heutiger Kinder und Jugendlicher im Vergleich mit Daten zum Beispiel aus den siebziger Jahren fest. Gesundheitserziehung wird definiert als pädagogisches Handeln, das auf psychische oder physische Aspekte von Gesundheit in der Entwicklung von jungen Menschen abhebt, wobei der Prozess einer selbständigen und verantwortlichen Lebensführung betont wird. Der Glaube an die positive Wirkung von körperlich-sportlichen Aktivitäten ist in der Bevölkerung weit verbreitet; in der Wissenschaft hingegen wird das Phänomen Sport differenzierter betrachtet: Sport ist keineswegs per se gesundheitsfördernd. Für die Gesundheitserziehung im schulischen Sportunterricht verknüpfen besonders das Salutogenese-Modell und das Anforderungs-Ressourcen-Modell objektivierende und subjektivierende Positionen der gesundheitlichen Potentiale von sportlicher Betätigung. Die Zielkategorie Gesundheit wird zweifellos im künftigen Schulsport eine noch größere Bedeutung erhalten, da sich vielfältige Perspektiven einer solchen Erziehung abzeichnen. SaSch