Ermüdungsverhalten beim Training von Zeitprogrammen mit Elektrostimulation

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Voss, Gerald; Witt, Maren; Lehmann, Frank
Erschienen in:Muskel-Ermüdung. Forschungsansätze in der Trainingswissenschaft. Jahrestagung 1999 der dvs-Sektion "Trainingswissenschaft". Zweites Jenaer Kolloquium zur Trainingswissenschaft 25./26. Juni 1999
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2001, S. 169-176, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200210002854
Quelle:BISp

Abstract

Zeitprogramme sind eine Leistungsvoraussetzung besonders in Schnellkraftdisziplinen mit hohen Geschwindigkeitsanforderungen. Es werden kurze und lange Zeitprogramme voneinander unterschieden. Kurze Zeitprogramme sind gekennzeichnet durch eine kurze Arbeitsphase (z.B. eine Stützzeit von unter 140 ms beim Drop Jump), während lange Zeitprogramme durch eine Bodenkontaktzeit von über 140 ms charakterisiert sind. Diese Art der Bewegungssteuerung erfolgt auf der Grundlage elementarer motorischer Programme, die nicht unmittelbar bewusstseinsfähig sind. Sie sind eine Leistungsvoraussetzung des neuromuskulären Systems. Zeitprogramme besitzen eine hohe Stabilität sowohl gegenüber vielfältigen kurz- und langfristigen Trainingseinflüssen als auch gegenüber Ermüdung. Dies verdeutlicht, dass qualitativ besondere Reize zu ihrer Ausbildung erforderlich sind. Die Entwicklung kurzer Zeitprogramme ist an Trainingsbedingungen gebunden, die die neuromuskulären Prozesse ansprechen und die Ausführung des kurzen Programms im Training ermöglichen bzw. abverlangen. Solche Trainingsmittel sind in jedem Fall sehr intensiv und können bspw. sein: erleichterte Bedingungen, Kontrast- und Sensibilisierungstraining, Bewegungsunterstützungen, Zwangsbedingungen etc. Bei der längerfristigen Anwendung intensiver Trainingsmittel leicht zu einer Ermüdungsaufstockung kommt. Aktuelle Untersuchungen von Verf. beziehen sich auf den Einsatz eines Elektrostimulationsgerätes, des Bioimpulsers, der neuartige Trainingsreize setzen kann. Hierbei wird durch den Bioimpulser von außen der gewünschte schnelle Anstieg der elektrischen Muskelaktivität vorgegeben. Die ständige gesicherte Konfrontation mit dem Reizmuster des kurzen Zeitprogramms soll dessen Ausprägung sichern. Die Stimulation im Zeitprogrammtraining ist auch besonders interessant, weil jede Trainingswiederholung vom neuromuskulären Charakter her das Zielniveau ansteuert. Die Ergebnisse der Experimente hierzu belegen, dass bei der Mehrzahl der Sportler ein sofortiger Wechsel zum kurzen Zeitprogramm unter den Stimulationsbedingungen auftritt. Spätestens nach drei bis vier Trainingseinheiten zeigt sich dieser Wechsel in das kurze Zeitprogramm auch unter Normalbedingungen. Damit kann die Wirksamkeit sehr geringer Belastungsumfänge im Stimulationstraining erneut demonstriert werden. Schiffer