Wahrnehmungstherapie und Sprachentwicklungsförderung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kuntz, Stephan
Erschienen in:Mosaiksteine der Motologie
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 268-278, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200205001579
Quelle:BISp

Abstract

Gespürte Interaktion zwischen Kind und Umwelt bilden die Wurzel der Sprache. In alltäglichen Handlungen, verbunden mit einem intentionalen Handlungsrahmen des Sprach- und Wahrnehmungsgestörten, führt der Weg über das Spüren, Erleben und Handeln zum Sprachinhalt. Die Förderung der Orientierung am eigenen Körper im tonischen Dialog beinhaltet in der Ayres�schen Wahrnehmungstherapie eine indirekte Einflussnahme auf neurophysiologische Reizfunktionsbereiche, die mit Sprachwahrnehmungsprozessen zusammenhängen. In der Wahrnehmungstherapie nach Affolter steht die gespürte Interaktion durch alltägliches Handeln im Vordergrund. Der tonische Dialog ist ein nonverbaler authentischer Dialog von Körper zu Körper. In Sprach- und Wahrnehmungstherapien erlebt der Sprach- und Wahrnehmungsgestörte in solch einem Dialog zum einen die körperliche Beeinflussung und zum anderen lernt er über seinen eigenen Körper, insbesondere die Hände, ein bewusstes Spüren und Empfinden. Im tonischen Dialog bündeln sich sprachwirksame, emotionale, sozial-gegenständliche und kognitive Komponenten einer dialogischen Sprach- und Wahrnehmungstherapie. Sprach- und wahrnehmungsgestörten Kindern mangelt es an gespürten Interaktionserfahrungen aus problemlösenden Alltagsgeschehnissen. Dies führt zu einer Andersartigkeit in der Entwicklung. Leibbezogenes, nonverbales Austauschen ist Nahtstelle zwischen Biologischem und Pädagogischem. So verbessern die geführten Bewegungen am ganzen Körper die psychophysische Gesamtregulation des Körpers, also auch die Atmung und die funktionelle Spannung in den Organen. --wei--