"Un-Bewegte Kindheit?" Anmerkungen zur Defizithypothese in aktuellen Koerperdiskursen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Thiele, Jörg
Erschienen in:Sportunterricht
Veröffentlicht:48 (1999), 4, S. 141-149, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2402
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912404582
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Um die Kinder unserer Gesellschaft ist es nicht gut bestellt, wenn man den aktuellen Diskussionen innerhalb der Sportpaedagogik Glauben schenken darf. Defizite im Umgang mit der eigenen Leiblichkeit, im wesentlichen resultierend aus einem der massiven Veraenderungen kindlicher Lebenswelten geschuldeten Mangel an Bewegung, erscheinen nur als erste Vorboten einer sehr viel weitergehenden Aushoehlung kindlicher Entwicklungsnotwendigkeiten. Kindsein heute, nein danke - so koennte eine moegliche Konsequenz lauten, bei der es Sportpaedagogen aber nicht belassen. Der vorliegende Artikel moechte solche Diagnosen nicht in Abrede stellen, plaediert aber fuer etwas mehr Offenheit und Distanz in der Diskussion, denn kindliche Lebenswelten stellen sich sehr viel facettenreicher und differenzierter dar als manche apokalyptischen Zustandsbeschreibungen Glauben machen wollen. Es wird versucht, die bislang dominanten Perspektiven um einige, bislang eher unterbelichtete Nuancierungen anzureichern. Die sportpaedagogisch notwendige und sinnvolle Diskussion um eine "gelungene Kindheit" muss sich auch solchen Rueckfragen stellen, wenn sie ihren Forschungsanspruch aufrechterhalten will. Verf.-Referat