Besonderheiten der aesthetischen Empfindung und Wahrnehmung von Sportler(inne)n - Zur Problematik des "Motorischen aesthetischen Sinns"

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Witt, Günter
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:39 (1998), 1/2, S. 262-270, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199903307883
Quelle:BISp

Abstract

In der sportlichen Bewegungshandlung spielt nach Auffassung des Verf. offensichtlich neben der visuellen und akustischen Wahrnehmungsfaehigkeit der aesthetischen Empfindung vor allem die Kinaesthesie (Bewegungsempfindung) eine bedeutende Rolle. Dabei erhalten Sportler(innen) beim Wettkampf oder beim sportlichen Training auf dem Weg der Muskelempfindung bestimmte Rueckmeldungen(Propriozeptionen) ihrer Bewegungshandlung. Insbesondere bei Sportarten, deren Bewegungshandlungen einer aesthetischen Bewertung unterzogen werden (Turnen, Gymnastik, Eiskunstlauf, Wasserspringen,) sind die rhythmusgebenden Impulse durch das Bewegungsempfinden von besonderer Bedeutung. Nach Auffassung des Verf. kann es als gesichert angesehen werden, dass Sportler(innen) auch ueber den Bewegungsanalysator (kinaesthetischer Analysator) - also nicht nur ueber das Sehen, Hoeren, Tasten und Gleichgewichtsinn - beim Bewegungsvollzug Sinnesrueckmeldungen ueber die koordinierte Taetigkeit ihrer Muskulatur wahrnehmen und dabei in erster Linie die Informationen ueber die "bewusst angestrebten aesthetischen Qualitaeten ihrer Bewegungshandlung" erhalten. Dieser Ansatz geht also davon aus, dass das menschliche motorische System "nicht nach einem festgelegten unveraenderlichen Programm ablaeuft, sondern dass es geregelt wird". Solch eine Regelung besteht nur dann, wenn Informationen ueber den Verlauf der Bewegung stattfinden. Diese Rueckmeldungen (Reafferenzen), die sich in zweierlei Hinsicht vollziehen - als bewegungslenkende (bewegungsrichtende) und als resultative Reafferenzen (Ergebnisinformationen)- werden hier naeher beschrieben. Lemmer