MEINELs Bewegungslehre - das Konzept einer Wissenschaftsdisziplin der sich entwickelnden Sportwissenschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schnabel, Günter
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:39 (1998), 1/2, S. 4-16, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199903307862
Quelle:BISp

Abstract

Der vorliegende Beitrag stellt einige wesentliche ausgewaehlte Charakteristika bzw. Kernpositionen der Meinelschen Bewegungslehre vor. Ausgehend von den Zielaspekten der Praxis wird hier die Bewegungslehre als angewandte Forschungsdisziplin mit folgenden Aufgabenbereichen verbunden: 1. Kennzeichnung der Merkmale einer optimalen Ausfuehrung sportlicher Bewegungsablaeufe; 2. Klassifizierung und Systematisierung der sportlichen Bewegungsformen; 3. Erforschung der Bewegungsentwicklung im Laufe des individuellen Lebens; 4. Charakteristik des motorischen Lernens; 5. Erforschung der historischen Entwicklung der sportlichen Technik und der sportlichen Motorik aus "menschheitsgeschichtlicher" Sicht. Im Zusammenhang mit der Lehrdisziplin "Bewegungslehre" kommt der Schulung des Bewegungslernens und der Anwendung der erworbenen motorischen Kenntnisse in der Unterrichtspraxis eine besondere Bedeutung zu. Nach Auffassung Meinels ist der Handlungscharakter sportlicher Bewegungsaspekte eine in "Wirklichkeit geschlossene menschliche Handlung, in deren Mittelpunkt "Ganzheit" und "Funktionalitaet" stehen sollte. So verstanden ist die sportliche Bewegung auch eine gesellschaftliche Erscheinungsform, die keinesfalls nur auf mechanische und biologische Seiten zu reduzieren ist. Darueber hinaus geht das Meinelsche Konzept davon aus, dass die sportliche Bewegung als Forschungsobjekt im interdisziplinaeren Bezugsrahmen zu betrachten ist. Aus Sicht einer "dialektisch-materialistischen" Grundauffassung sind dies eine historisch-gesellschaftliche, eine morphologische, eine anatomisch-physiologische, eine physiologische sowie eine biomechanische Betrachtungsweise. Lemmer