Abstract des Autors

Jede kurzzeitige dynamische Arbeit ist durch die metabolischen Prozesse zur Energiebereitstellung der beteiligten Arbeitsmuskulatur in Relation zu Leistung und Zeit charakterisiert. Von den drei zellulaeren Moeglichkeiten zur ATP-Regeneration werden die je nach Leistung und Zeitdauer notwendigen alaktaziden und laktaziden energiebereitstellenden Mechanismen als ,anaerobe Kapazitaet" bezeichnet. Da bei kurzen Testzeiten der aerobe Stoffwechsel aufgrund seiner ,Anlauftraegheit" nur geringe Energiebeitraege liefert, kann die entsprechende Leistung als Summe der energetischen Bildungsraten und die Zeitdauer als deren Arbeitsbetraege (Kapazitaet) angesehen werden. Der methodische Zugangsweg zur differentialdiagnostischen Beurteilung der alaktaziden und laktaziden Komponente ist schwierig, da einerseits beide energiebereitstellenden Systeme bei kurzzeitigen hochintensiven Belastungen ziemlich gleichzeitig wirksam werden und andererseits bei laengerdauernden Belastungen die zunehmende Laktatakkumulation die glykolytische ATP-Bereitstellung hemmt. Durch diese metabolischen Interaktionen koennen alle zur Verfuegung stehenden anaeroben Testverfahren nur jene Aspekte valide beantworten, die sich auf die Diagnostik der Leistung per se beziehen. Da die Muskelbiopsie (vor allem durch ihre Invasivitaet) und die P/NMR-Spektroskopie aufgrund ihrer Methodiken Einschraenkungen in der Aussagekraft besitzen, resultiert daraus die Fragestellung, ob die Anwendung modellgestuetzter Simulations-Berechnungen der Energiebereitstellung bei kurzdauernden supramaximalen Tests eine Optimierung der anaeroben Leistungsdiagnostik nach sich ziehen kann. Verf.-Referat