Körperliche Belastung und Osteoporose: Einfluss einer 10monatigen Interventionsmassnahme auf ossäre und extraossäre Risikofaktoren einer Osteoporose

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:The influence of a 10 month training program on risk factors in osteoporosis
Autor:Kemmler, W.; Riedel, H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:49 (1998), 9, S. 270-277, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304551
Quelle:BISp

Abstract

Wir erfassten die Auswirkungen einer komplexen, 10monatigen Trainingsmassnahme der Ausdauer, Kraft und der koordinativen Faehigkeiten auf ossaere und extraossaere (Parameter, denen gegenwaertig ein Haupteinfluss auf Sturz und Bruch zugewiesen wird) Risikofaktoren einer Osteoporose sowie Aspekte der Lebensqualitaet. Insgesamt 108 Frauen (56+/-9 J.) mit unterschiedlichem Knochenstatus und ohne spezifische, den Knochenmetabolismus betreffende, Medikation nahmen an der Untersuchung teil. Unter Beruecksichtigung der koerperlichen Leistungsfaehigkeit und des Osteoporosegrades der Teilnehmer wurden weitestgehend homogene Trainingsgruppen gegliedert, die ein koerperliches Training unter konsequenter Beachtung der von SENN beschriebenen "Knochenfaktoren" sowie neuerer Erkenntnisse der Trainingsplanung durchfuehrten. Um einen hohen Grad der Uebertragbarkeit unserer Ergebnisse auf die Trainingspraxis ambulanter Bewegungsangebote zu realisieren, erfolgte eine Orientierung an den organisatorischen Rahmenbedingungen dieser Gruppen. Zusammenfassend zeigte sich fuer unsere retrospektiv nach der Trainingshaeufigkeit gegliederten Gruppen das folgende Ergebnis. Fuer die haeufig trainierende Gruppe (>2mal - max. 4mal/Wo; n=63) konnten, besonders fuer die LWS-Region, signifikante Verbesserungen ossaerer Parameter erfasst werden. Geringer zeigten sich die Verbesserungen an der Schenkelhals-Region und am Gesamtkoerper (Gesamtkalzium: +0.6%). Die weniger haeufig trainierende Gruppe (mind. 1mal - max. 2mal/Wo.; n=20) zeigte fuer alle erfassten Koerperregionen wesentlich geringere positive Veraenderungen, waehrend die nicht trainierende Kontrollgruppe (n=25) besonders an der Schenkelhalsregion deutliche Substanzverluste (-1.1%) aufwies. Zwischen haeufig trainierender Gruppe und Kontrollgruppe zeigten sich bezogen auf die prozentuale Veraenderung der BMD an LWS und Ward'schem Dreieck signifikante Unterschiede. Fuer die Trainingsgruppen konnten bezogen auf die von uns erfassten konditionellen und koordinativen Parameter Ausdauerleistungsfaehigkeit, isometrische Maximalkraft, Beweglichkeit, Reaktions-, Orientierungs- und Gleichgewichtsfaehigkeit, aber auch fuer die Variablen Befindlichkeit und Schmerzreduktion sehr deutliche, signifikante Verbesserungen meist in positiver Abhaengigkeit von der Trainingshaeufigkeit erfasst werden. Zusammenfassend fuehrt somit ein koerperliches Training unter konsequenter Beachtung von "Knochenfaktoren" und neuerer trainingsmethodischer Richtlinien, auch unter der Vorgabe einer Orientierung an derzeitigen Rahmenbedingungen ambulanter Bewegungsprogramme, zu einer sehr positiven Beeinflussung ossaerer und extraossaerer Risikofaktoren sowie zu einer Erhoehung der Lebensqualitaet. Verf.-Referat