Schulterinstabilität - Ätiologie, Pathogenese, Klinik

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Shoulder instability - etiology, pathogenesis, clinical symptoms
Autor:Hille, E.; Betthaeuser, A.; Mallwitz, J.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:47 (1996), Sonderheft, S. 259-264, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199605107837
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Das physiologische Bewegungsspiel der Schulter ist durch eine ausgepraegte Rotationsfaehigkeit und minimale Translationsmoeglichkeit gekennzeichnet. Laut Definition wird der Begriff Instabilitaet als eine abnorme Beweglichkeit eines Gelenkes bei Einwirkung einer aeusseren Kraft bezeichnet. Um sich die Pathogenese der Instabilitaet vergegenwaertigen zu koennen, sollte man sich das sog. 'circle concept of glenohumeral joint instability' vor Augen fuehren. Dabei wird die Stabilitaet durch intakte Gelenkstrukturen gewaehrleistet. Die Dysfunktion/Subluxation tritt bei Schaedigung der stabilisierenden Strukturen einer Gelenkseite auf. Eine Luxation tritt bei einer Schaedigung der stabilisierenden Strukturen beider Gelenkseiten auf. Die Stabilitaet des Schultergelenkes wird durch statische und dynamische Strukturen gewaehrleistet. Zwischen diesen stabilisierenden Strukturen besteht eine teilweise weit ueberlappende Interaktion. Zu den statischen Stabilisatoren gehoeren die knoechernen Gelenkpartner, die Kapselbandstrukturen, der interartikulaere negative Druck sowie das Gelenkvolumen. Um die Aufgabenverteilung der passiven Stabilisatoren klinisch wuerdigen zu koennen, muessen diese Strukturen entsprechend ihren funktionsabhaengigen Aufgaben untersucht werden. Der Instabilitaets-Test I erfasst die Funktionsfaehigkeit der Gelenkpartner, der cranialen Kapselbandstrukturen, des Lig. coracohumerale, des Lig. glenohumerale craniale und der cranialen Gelenkkapsel. Der Instabilitaets-Test II erfasst die Funktionsfaehigkeit der Kapselbandstrukturen, des Lig. glenohumerale mediale, des Lig. glenohumerale inferius mit anteriorem und posteriorem Band sowie der Gelenkpartner. Da ein aktiv gespannter Muskelmantel mit angrenzender Sehnenmanschette wichtige Stabilitaetsaufgaben uebernimmt, ist die Aussagekraft des Instabilitaets-Test I und II begrenzt, so dass wir klinisch einen Instabilitaets-Test III inauguriert haben, der die Stabilitaetsaufgaben der dynamischen Stabilisatoren objektivieren kann. Der Instabilitaets-Test III wird in 90ø Abduktion und Aussenrotation in einer geschlossenen Kette durchgefuehrt, wobei der Patient in dieser Position den Arm aktiv gegen Widerstand innen und aussen dreht. Bei dieser Aktion wird die Translationsbewegung des Humeruskopfes sonographisch festgehalten. Bei Vorliegen einer Instabilitaet beobachten wir definitionsgemaess eine abnorme Beweglichkeit, d.h. eine vermehrte Translation. Verf.-Referat