Isokinetik - eine Standortbestimmung

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Isokinetics - a review
Autor:Mayer, F.; Horstmann, T.; Kuesswetter, W.; Dickhuth, H.H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:45 (1994), 7/8, 272-287, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199411100217
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Um objektive Daten fuer eine rational begruendete Rehabilitation zu erhalten, werden unterschiedliche Methoden der Kraftmessung angewendet. Die Bestimmung der Kraftentwicklung mit isokinetischen Geraeten stellt aufgrund der individuellen Anpassung des Widerstandes und der Moeglichkeit, Aussagen ueber alle Arbeitsweisen (konzentrisch, isometrisch, exzentrisch) zu treffen eine weitverbreitete Methode dar. Der Haupteinsatzbereich der Isokinetik ist in der Bestimmung von Krafteigenschaften einer Muskelgruppe zu sehen. So konnten wertvolle Einblicke insbesondere bei dynamischen Bewegungen gewonnen werden. Der therapeutische Einsatz der Isokinetik ist umstritten und bedarf einer genauen Indikationsstellung sowie einer grossen Kompetenz des Therapeuten. Auf jeden Fall muss beruecksichtigt werden, dass es sich bei isokinetischen Belastungen um Bewegungsablaeufe handelt, die nicht einem natuerlichen Bewegungsmuster entsprechen und deshalb sorgfaeltig und kritisch bewertet werden muessen. Zum Einsatz kommt die Methode als Ergaenzung der Krankengymnastik insbesondere im Bereich der Continuous Passive Motion (CPM) und der assistiven, konzentrischen Belastungen. Im Rahmen des sportlichen Trainings werden isolierte exzentrische Bewegungen geschult, um eine Grundlage fuer das anschliessende sportartspezifische Training zu bilden. Als zuverlaessiger und fuer den Routinebetrieb gebraeuchlicher Messparameter wird das maximale Drehmoment angesehen. Eine Vielzahl weiterer Parameter, jedoch mit geringerer Reliabilitaet, kann bei isokinetischen Messungen bestimmt werden, wobei sich eine begruendete Anwendung nur fuer spezielle Fragestellungen gezeigt hat. Rueckschluesse auf das Kraftverhalten sind fuer den Bereich der Maximalkraftentwicklung und das lokale Kraftausdauerverhalten moeglich. Die Schnellkraft ist im Rahmen der Isokinetik nicht zuverlaessig zu beurteilen. Die Komplexitaet der Methode birgt eine grosse Gefahr der Beeinflussung der Messungen durch Stoerfaktoren und entsprechender Fehlinterpretation. Die Grenzen der Isokinetik sind zudem bei Bewegungsgeschwindigkeiten ab 300 deg/s erreicht, da hier nicht mehr von einer Geschwindigkeitskonstanz ausgegangen werden kann. Es wird gefolgert, dass mit Hilfe isokinetischer Messungen objektive Daten der Kraftentwicklung fuer isolierte Muskelgruppen und Bewegungen zu erhalten sind. Auf therapeutischem Gebiet kann die Isokinetik teilweise als Ergaenzung zur Krankengymnastik eingesetzt werden. Verf.-Referat